„Hochwasser hätten überhaupt keine gefährlichen Konsequenzen, wenn Flussauen ihre natürlichen Funktionen erfüllen könnten – nämlich die Wassermassen aufzusaugen wie ein Schwamm, und danach langsam und sicher wieder an die Flüsse abzugeben“, erklärt Fließgewässerexpertin Orieta Hulea von WWF Donau-Karpaten-Programm. Der WWF setzt sich deshalb für großflächige Auenwiederherstellung durch Rückbaumaßnahmen an der gesamten Donau ein.
Auen als Barriere gegen Hochwasser
„Wenn wir die Auen von den Flüssen abtrennen, wie es im Zuge der Regulierungen im Großteil Europas im 20. Jahrhundert üblich war, verlieren sie ihr Rückhaltevermögen und die Hochwassergefahr steigt“, ergänzt Arno Mohl, internationaler Flussexperte des WWF Österreich. „Die einfachste und günstigste Versicherung gegen schlimme Hochwasserfolgen besteht darin, natürliche Flussufer zu erhalten, wo immer dies möglich ist“, unterstreicht Mohl.
Dennoch sollen weiterhin wertvolle natürlich erhaltene Flussbereiche und Auen begradigt und kanalisiert werden, wie etwa an der kroatisch-serbischen Donau im Naturpark Kopaki Rit. „Wenn man Flüsse in ein Korsett sperrt, schießt das Wasser im Hochwasserfall wie in einer Wasserautobahn unaufhaltsam flussabwärts; mit oft katastrophalen Folgen für die Anrainer,“ warnt Mohl. Gegen diese Praxis hat der WWF eine Petition gestartet, die online unterzeichnet werden kann.
Auch Kraftwerke sorgen für Hochwasser
Darüber hinaus herrscht an den Flüssen im Donaueinzugsgebiet ein Wasserkraftboom. Fast überall, wo derzeit noch natürliche Flussstrecken zu finden sind, befinden sich große und kleine Kraftwerke in Planung oder Bau. Gehen diese hunderte Kraftwerke in Betrieb, sorgen sie jeweils für eine Beschleunigung und Erhöhung der Wellen im Hochwasserfall. Dies kann katastrophale Folgen wie Hochwasser für Mensch und Natur haben.