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Wiener Wilhelminenspital: Kein Erhaltungskonzept bis Umbauende

So soll das fertige Wilhelminenspital aussehen
So soll das fertige Wilhelminenspital aussehen ©APA/ DI Markus Perntaler Architekt ZT GmbH
Im Zuge der Wiener Spitalsreform wird das Wilhelminenspital bis 2024 radikal umgebaut. Bis dahin wird die alte Baustruktur noch gebraucht. Der Rechnungshof (RH) kritisiert in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht, dass es dafür kein Erhaltungskonzept gebe.
Radikal-Umbau des Spitals

Außerdem seien die Instandhaltungskosten zuletzt jährlich um rund 18 Prozent angestiegen – u.a. infolge mangelhafter Projektabwicklungen, so der RH.

Wilhelminenspital kostet jährlich mehr

Die Prüfer analysierten die Zahlen zwischen 2005 und 2011. In diesen Jahren fielen für Investitions- und Instandhaltungsmaßnahmen insgesamt 134,73 Millionen Euro an.

“Dies bedeutet eine jährliche durchschnittliche Steigerung um rund 18 Prozent”, heißt es im Bericht. Diesen Ausgaben lag laut RH allerdings kein mittel- bis langfristiges Erhaltungskonzept zugrunde.

Erhebung des Bauzustands

Dabei ließ das Wilhelminenspital zuletzt 2010/2011 eine Erhebung des Bauzustands durchführen. 28 von insgesamt 52 Bettenstationen, die in 30 Pavillons untergebracht sind, wurden bewertet. Elf davon wiesen einen Bauzustand mit der schlechtesten Bewertung auf. Zu den restlichen 24 Bettenstationen gab es – anders als in einer Erhebung aus 2001 – keine aktuellen Bewertungen.

Um bis zum Abschluss des Umbaus den Spitalsbetrieb nicht zu beeinträchtigen, sollten erforderliche Maßnahmen zeitgerecht geplant werden, so der RH: “Allerdings gab es weder im KAV (Krankenanstaltenverbund, Anm.) noch im Wilhelminenspital ein schriftliches, lang- und mittelfristiges Erhaltungskonzept auf Basis der Bauzustandsbewertungen 2001 bzw. 2010/2011 zur Ermöglichung eines störungsfreien Krankenhausbetriebs.”

Rechnungshof interessiert sich für Bauprojekte

Der Rechnungshof interessierte sich darüber hinaus für drei konkrete Bauprojekte, welche die Pavillons 23 (Radioonkologie), 28 (Zweite Chirurgische Abteilung) und 29 (Herzintensivstation) betrafen, und deponierte eine Reihe von Beanstandungen. Mängel fanden sich etwa in Leistungsverzeichnissen und Ausschreibungen.

So wurden etwa zwei Gewerke für Baumeisterarbeiten und den Bereich Heizung/Lüftung/Sanitär zu einem Zeitpunkt ausgeschrieben, als wegen Verzögerungen bei der Vergabe neuer Therapiegeräte noch nicht alle Leistungsteile bekannt waren. Außerdem wurden beispielsweise Putzarbeiten für 3,20 Meter hohe Räume ausgeschrieben, obwohl die Räume durchgängig höher waren. Auch das Vier-Augen-Prinzip wurde nicht konsequent eingehalten.

Die Stadt Wien gelobte Besserung. In diversen Stellungnahmen, die im Bericht enthalten sind, wies man darauf hin, dass die Empfehlungen des RH aufgegriffen würden.

(apa/red)

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