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Wiener Steinhof-Gründe: Experten für maximal 160 neue Wohneinheiten

Der Bebauungsvorschlag für die Steinhofgründe steht.
Der Bebauungsvorschlag für die Steinhofgründe steht. ©Vienna.at/Paul Frühauf
Lange hatten Bürgerinitiativen gegen die Pläne mobil gemacht: Der Bebauungsvorschlag für die Wiener Steinhof-Gründe, auf denen sich auch das denkmalgeschützte Otto-Wagner-Spital und die berühmte Jugendstilkirche befinden, ist nun fertig.
Frage der Bebauung noch offen
Bilder der Steinhof-Gründe

Dieser wurde von einer von der Stadt Wien eingesetzten Expertenkommission und sechs Architektenteams erarbeitet und sieht eine Entwicklung des Ostareals vor, wo auf elf Baufeldern die Errichtung von maximal 160 Wohneinheiten möglich wäre. Wobei: Geplant wurde so, dass die künftigen Nutzungsmöglichkeiten der Bauten offen bleiben, hieß es am Mittwoch. Ob das Konzept realisiert wird, entscheidet nun die Politik.

Lange hatten zwei Bürgerinitiativen gegen Bebauungspläne für die Steinhof-Gründe in Penzing mobil gemacht. Ursprünglich war angedacht, bis zu 600 Wohnungen auf dem Gelände zu errichten. Dieses umstrittene Vorhaben wurde schließlich abgesagt.

Experten beraten zu Steinhof-Gründen

Es folgten ein Baustopp, ein Mediationsverfahren und der Einsatz einer Expertenkommission. Diese empfahl u.a., dass das komplette Areal in öffentlicher Hand bleiben soll, Grünstreifen und der Hauptteil des Geländes nicht zusätzlich neu bebaut werden sollen und überhaupt die Gestaltung des Projekts neu auszuloten sei. Das geschah im Rahmen eines “Testplanungsverfahrens”, dessen Endergebnis heute präsentiert wurde.

Insgesamt wurden elf mögliche Baufelder identifiziert, die sich allesamt im Osten des Areals befinden. Auf diesen könnten insgesamt bis zu 160 Einheiten mit jeweils im Schnitt 100 Quadratmetern Bruttofläche entstehen, erklärte Stadtplaner und Vorsitzender des Gremiums, Christoph Luchsinger. Die Bauten sollten maximal 16 Meter hoch sein, was einem Erdgeschoß und drei Obergeschoßen entspricht, in Ziegelbauweise ausgeführt werden und sich in die Silhouette des historischen Bestands eingliedern.

“Areal absichern”

Insgesamt wird eine Bebauungsdichte von 20.000 Quadratmetern Bruttogeschoßfläche vorgeschlagen – also wesentlich weniger als die ursprünglich projektierten 62.300 Quadratmeter. Dies geschah aber nicht, weil man reduzieren wollte, so Luchsinger, sondern weil “es richtig und verträglich ist und dieses Areal absichert”.

Die Nutzung der Bauten ist weiterhin offen, da noch kein Nachnutzungskonzept für das Gesamtareal vorliegt. Daher wurden im Zuge des Testplanungsverfahrens Wohnstrukturen mit Hauptaugenmerk auf Sonderwohnformen wie betreutes Wohnen oder Wohngruppen untersucht. Zusätzlich könnten durch die Umnutzung der denkmalgeschützten Wirtschaftsgebäude 100 Einheiten realisiert werden, hieß es weiters.

Empfehlungen der Kommission

Außerdem empfahl die Kommission “begleitende Maßnahmen”. Dazu zählen die Restaurierung mehrere Bestandsgebäude wie der “Fleischerei” oder des “Reitstalls”, die künftig etwa als Kinderhort bzw. als Einstellmöglichkeit für Fahrzeuge und Maschinen zur Parkpflege dienen könnten. Die ehemalige Pathologie sollte ein Museum oder eine Gedenkstätte werden. “Es gibt keine andere Nutzung für das historisch vorbelastete Gebäude”, so Luchsinger.

Die sehr detaillierten Vorschläge werden in den nächsten Tagen an Planungsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) übergeben, so Luchsinger. Außerdem plädierten die Experten dafür, aufgrund des nun vorliegenden Konzepts die bestehende Widmung des Gesamtareals anzupassen. Wobei: “Die Architekten können nur Empfehlungen abgegeben”, erklärte Architekt Adolf Krischanitz, der ebenfalls in der Kommission sitzt. Nun gehe der Ball weiter an die Politik.

(APA)

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