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Wiener Derby: Rekorde und Skandale im Überblick

Austria Wien vs. Rapid Wien: Wissenswertes rund um das Wiener Derby.
Austria Wien vs. Rapid Wien: Wissenswertes rund um das Wiener Derby. ©APA
Das Wiener Derby ist eines der Ältesten überhaupt und traditionell gehen die Emotionen bei Begegnungen zwischen dem SK Rapid Wien und dem FK Austria Wien hoch. Wir haben Zahlen, Daten und Fakten zu Skandalen, Platzstürmen und Rekorden für Sie zusammengefasst.

Wiener Derby: Tradition seit mehr als 100 Jahren

Fans von Austria und Rapid beim Wiener Derby
Fans von Austria und Rapid beim Wiener Derby

Das erste Wiener Derby fand am 8. September 1911 auf dem Wiener AC-Platz statt und endete mit 4:1 für Rapid. Die Wiener Austria hieß damals noch “Wiener Amateur-Sportverein” und bestritt erst das zweite Meisterschaftsspiel in ihrer kurzen Vereinsgeschichte. Außerdem zählt das Aufeinandertreffen von Rapid und Austria zum zweithäufigsten gespielten Fußball-Derby Europas, das noch regelmäßig gespielt wird.

Die höchsten Siege

Am 2. Juli 1916 musste sich Austria Wien mit 9:0 geschlagen geben, am 23. August 1942 mit 10:1. Das waren die bisher höchsten Siege Rapids in einem Derby. Am 11. Oktober 1969 mussten die Grün-Weißen eine 0:6-Pleite einstecken, in der Saison 1929/30 fand das bisher torreichste Aufeinandertreffen der beiden Wiener Vereine statt: Die Austria konnte sich in dieser Begegnung mit 8:4 gegen den Stadtrivalen durchsetzen.

Den Titel “Jahrhundertderby” trägt jenes vom 17. September 1950: Dieses Wiener Derby ging mit 7:5 zugunsten Rapids aus und bestach durch einen “unglaublich dramatischen Spielverlauf”, da das Fußball-Match erst in den letzten 30 Minuten entschieden wurde, nachdem Austria Wien zuvor mit 5:4 in Führung lag.

Der erfolgreichste Rapidler war Franz “Bimbo” Binder: Er schoss 21 Tore während seiner Karriere gegen die Veilchen aus Favoriten.

Andreas Orgis war der erfolgreichste Derby-Torschütze für Austria Wien: Er erzielte während seiner Karriere 15 Treffer gegen den Stadtrivalen.

Zuschauerrekorde beim Wiener Derby

Während in der heutigen Generali Arena, dem Heimstadion der Austria, rund 13.400 Zuschauer Platz finden und im Hanappi Stadion, dem Fußball-Stadion von Rapid, 18.500 Fans, wurden einige Derbys auch im damaligen Praterstadion ausgetragen. Zwischen 1956 und 1965 hatten hier bis zu 98.000 sportbegeisterte Zuseher Platz. Am 1. September 1961 kam es zu einem Zuschauerrekord beim Wiener Derby: 64.000 Fans strömten ins Praterstadion und sahen einen 2:1-Sieg der Wiener Austria.

Die wenigsten Fans konnten sich begeistern zum Derby im Supercup am 19. Juli 1986 zu kommen, hier waren nur 3.300 Fans im Hanappi Stadion zu Gast.

Fan-Rivalität zwischen Rapid und Austria

Auseinandersetzungen zwischen Rapid und Austria Fans beim Derby
Auseinandersetzungen zwischen Rapid und Austria Fans beim Derby

Prinzipiell gilt ein Fußball-Spiel zwischen Rapid Wien und Austria Wien als Hochrisikomatch und geht mit einem Großaufgebot der Polizei einher.

Immer wieder wird auch über
Auseinandersetzungen
zwischen den Gruppierungen berichtet, bei denen es gelegentlich auch Verletzte und Festnahmen gibt. Traditionsgemäß gibt es beim Wiener Derby auch Fanmärsche in das gegnerische Stadion, bei denen des öfteren auch ausgemachte Schlägereien auf dem Programm stehen.

Zu einem großes Prozess kam es vergangenes Jahr wegen einer großangelegten Schlägerei am Wiener Westbahnhof zwischen Rapid- und Austria-Fans. 165 Rapid-Anhänger haben demnach nach ihrer Heimreise aus Mattersburg am Wiener Westbahnhof rivalisierende Austria-Fans abgepasst, die ebenfalls von einem Bundesliga-Spiel heimkehrten. Insgesamt standen 85 Rapid-Fans vor Gericht.

Erste Platzstürme und Spielabbrüche

Das erste Wiener Derby wurde am 19. Juni 1923 beim Stand von 2:0 für Austria Wien abgebrochen, nachdem Ferdinand Wesely ausgeschlossen wurde. Am 16. Mai 1937 musste ein Wiener Derby beim Stand von 5:0 für die Wiener Austria abgebrochen werden, da nurnoch sechs Rapid-Spieler auf dem Fußballfeld standen, der Rest wurde ausgeschlossen oder verletzt. Unter anderem erhielt auch Rapid-Legende Franz “Bimbo” Binder seinen einzigen Platzverweis in diesem Spiel.

Am 29. September 1973 wurde das erste Fußball-Match zwischen den Wiener Stadtrivalen wegen Zuschauerausschreitungen abgebrochen. Beide Fangruppierungen stürmten das Spielfeld, nachdem Julia Morales Rapid-Torhüter Adolf Antrich foulte.

Platzsturm von Rapid-Fans im Jahr 2011

Der 22. Mai 2011 ging als “schwarzer Tag des Sports” in die Rapid-Geschichtsbücher ein und war auch das kürzeste Aufeinandertreffen der beiden Wiener Vereine in der Bundesliga. Während des Wiener Derbys stürmten in der 26. Minute mehrere Hundert Rapid-Fans den Platz, nachdem die Wiener Austria mit 2:0 in Führung ging. Der Platzsturm war schon einige Tage vor dem Derby in mehreren Fußballforen angekündigt worden, nachdem die Fans der Grün-Weißen mit den Leistungen der Mannschaft, des Trainers und des “Vorstandes”, der schon über Monate hinweg kritisiert wurde, nicht zufrieden waren. Bei dem darauffolgenden Polizeieinsatz sollen mehr als 500 Beamte im Einsatz gewesen sein.

Fußball-Skandal: Didulica-Foul an Axel Lawarée

Das Foul von Joey Didulica an Axel Lawarée bleibt im Gedächtnis eines jeden Rapid-Fans und war ein ausgewachsener Skandal im Wiener Fußball. Seit dem brutalen Foul des Austria-Tormanns beim Wiener Derby im Jahr 2005, ist Didulica immer noch einer der größten “Hassobjekte” der grün-weißen Anhänger. Der Stürmer Axel Lawarée wurde bei dem Foul, bei dem er das Knie des Goalies ins Gesicht bekam, verletzt. Diese unschöne Szene hatte acht Spiele Sperre zur Folge und es kam zu einem Strafverfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung. In erster Instanz wurde Didulica zu einer Geldstrafe von 60.000 Euro verurteilt. In zweiter Instanz (im Jahr 2007) wurde er freigesprochen.

Böller-Attacke auf Rapid-Torman Georg Koch

Georg Koch musste seine Fußball-Karriere nach Böllerwurf beenden
Georg Koch musste seine Fußball-Karriere nach Böllerwurf beenden
Am 28. August 2008 wurde die Fußball-Karriere von Rapid-Tormann Georg Koch beendet. Während des Wiener Derbys kam es zu einem Böllerwurf aus dem Austria-Sektor, woraufhin der damals 36-Jährige verletzt zu Boden ging. Er erlitt durch den Knallkörper eine Vertäubung und einen Tinnitus am rechten Ohr und wurde noch Jahre später von Gleichgewichtsstörungen geplagt. Ein damals 17-Jähriger wurde erst Jahre später vor Gericht gestellt und freigesprochen. Wer den Rapid-Goalie beim Derby dermaßen schwer verletzte, dass er seine Sport-Karriere beenden musste, konnte bis jetzt nicht geklärt werden.

Choreografien und Fangesänge im Wiener Derby

Vor allem der österreichische Fußball wird noch von Fangesängen geprägt, für die auch der SK Rapid Wien international bekannt und berüchtigt ist. So ist es auch an Derby-Tagen so, dass sich die rivalisierenden Fangruppierungen verbal nichts schenken. Während Rapid-Fans den Austrianern “Tod und Hass” wünschen, singen die “Veilchen” beim Wiener Derby über “eine kleine Bombe, und Hütteldorf ist weg”.

Bilder: APA

(JMA)

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