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Wiener Austria lacht weiter von Tabellenspitze

Austria lacht weiter von Tabellenspitze
Austria lacht weiter von Tabellenspitze ©APA/HERBERT NEUBAUER
Die Wiener Austria hat dem ersten Ansturm auf ihre Tabellenführung in der Fußball-Bundesliga standgehalten. Zwar endete die Siegesserie der Violetten mit einem 1:1 gegen Verfolger Salzburg, die Wiener gehen dennoch mit drei Zählern Vorsprung in die Länderspielpause.
Austria verteidigt Führung
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Zu verdanken war dies einem Mann: Kevin Friesenbichler. “Bei mir heißt er jetzt Klaus Lauf”, sagte Trainer Thorsten Fink über den Angreifer. Wie beim Derby-Erfolg gegen Rapid (2:1) glänzte Friesenbichler in einem wichtigen Spiel als “Super-Joker”. Neun Minuten zuvor eingewechselt, glich der Steirer mit einem strammen Linksschuss im Finish (80.), seinem zweiten Saisontor in der Liga, Salzburgs Führung durch Paulo Miranda (24.) aus. “Der Friesi hat uns wiederbelebt”, sagte auch Verteidiger Lukas Rotpuller.

Für den von Benfica Lissabon ausgeliehenen Mittelstürmer ist derzeit jedoch Geduld gefragt. In der Start-Elf von Fink ist für Friesenbichler kein Platz, nachdem an vorderster Position Larry Kayode gesetzt ist. Rückt der Nigerianer aber auf die Seite, darf Friesenbichler im Zentrum agieren – mit Erfolg.

Die Austria hat Grund zur Freude

Schon beim 2:1 am Mittwoch im Cup-Achtelfinale gegen Altach, als Fink auf den zweiten Anzug setzte, traf Österreichs U21-Internationaler über die volle Spielzeit eingesetzt doppelt. “Wenn ich ihn bringe, ist er da. Er hat auch im Training jeden Ball reingehauen, er hat einen Lauf”, verriet Fink, der seinen Schützling ob seiner Einstellung als “Topprofi” bezeichnete.

Der 21-Jährige selbst sieht sich nach einem durchwachsenen Start bei der Austria in ansteigender Form. “Ich bin die letzten Wochen immer besser in Schwung gekommen, hab immer mehr körperlich zulegt. Das hat mir noch gefehlt”, sagte der Angreifer. Er wolle es seinem Trainer bei der Aufstellung auch in Zukunft so schwer wie möglich machen: “Ich denke, ich bin auf einem guten Weg.”

Die Austria darf sich jedenfalls über ein großes Stürmertalent in ihren Reihen freuen. Friesenbichler, dessen Vater Bruno und Onkel Günter auf Österreichs Spielfeldern bereits als kompromisslos agierende Mittelstürmer für Aufsehen sorgten, spielte bereits als 14-Jähriger für die Austria. Über die Admira ging es dann 2010 in die Nachwuchsabteilung des FC Bayern München.

Veilchen investierten viel

Bei den Amateuren der Münchner spielte Friesenbichler unter anderen mit Salzburgs Benno Schmitz zusammen. Der Mittelfeldspieler kannte die Vorzüge seines Ex-Teamkollegen bereits vor dem Austria-Spiel. “Der linke Fuß ist eine brutale Waffe von ihm”, meinte Schmitz nach der Partie. Bayern verließ Friesenbichler im Vorjahr aber ablösefrei, nachdem ihn Verletzungen zurückgeworfen hatten.

Der Steirer heuerte bei Benfica an, sollte dort aber nur in der zweiten Mannschaft spielen. Es folgte ein Leih-Engagement bei Lechia Gdansk in Polen. Auch dort machte Friesenbichler eine kurz vor der Winterpause im U21-Team erlittene Knieverletzung zu schaffen. In Polens Ekstraklasa traf er bei 16 Saisoneinsätzen schließlich fünfmal. Im Sommer wurde die Austria auf der Suche nach einem Mittelstürmer dann in Lissabon fündig. Die Wiener haben auch eine Kaufoption vereinbart.

Gegen Salzburg wusste ob seines Treffers aber nicht nur Friesenbichler zu gefallen. Die Austria investierte viel, rannte um jeden Ball und lieferte dem spielerisch stärkeren Meister damit ein von beiden Seiten “mit offenem Visier” (Fink) geführtes Duell. Gegen die Offensivkraft von Jonatan Soriano und Co. zeigte vor allem die Abwehr um Richard Windbichler und Lukas Rotpuller eine starke Leistung.

“Keiner sollte jetzt träumen”

“Wir können den Punkt mitnehmen, die Tabellenführung auch. In der Länderspielpause haben wir nun eine kleine Ruhephase und dann greifen wir wieder an”, sagte Rotpuller, der all seine Zweikämpfe für sich entschied.

Sein Trainer versuchte indes einmal mehr, die Euphorie in Wien-Favoriten nicht zu groß werden zu lassen. “Wir haben Qualität, die reicht um Platz drei zu erobern in dieser Saison”, betonte Fink. Es gelte trotz des momentanen Höhenflugs, auf dem Boden zu bleiben: “Keiner sollte jetzt träumen. Man kann träumen, aber aufwachen sollte man auch. Wir sollten den Augenblick genießen.”

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(APA)

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