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Wien: Wasser soll 2012 um 33 Prozent teurer werden

Bei einem Pressegespräch am Donnerstag verkündete Umweltstadträtin Ulli Sima, dass die Wassergebühr am 1. Jänner 2012 um 33 Prozent erhöht werden soll.
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Die Wassergebühr wird ab 1. Jänner 2012 von 1,30 Euro pro Kubikmeter auf 1,73 Euro erhöht. Auch Falschparker müssen künftig mehr berappen: Die Abschleppgebühr wird von 192 auf 242 Euro angehoben.

Erst am Mittwoch war bekanntgeworden, dass aufgrund des in Wien geltenden Valorisierungsgesetzes die Parkscheine, die Kanalgebühr sowie die Müllentsorgung teurer werden. Die Anstieg bei Kanal und Abfall wird knapp über 6 Prozent liegen, jener bei den Parkscheinen leicht darüber.

Wassergebühr seit 1995 nicht mehr erhöht

Die Wassergebühr in Wien ist seit 1995 nicht mehr erhöht worden, verteidigte Sima den neuen Tarif. Auch bei der Valorisierung 2009 sei die Wassergebühr ausgenommen worden. Rein rechtlich ist dies jetzt wieder so: Die Erhöhung um 33 Prozent wird eigens im Gemeinderat beschlossen, die Valorisierung wird formal ausgesetzt. Begründet wurde die Anhebung unter anderem mit notwendigen Investitionen in die Infrastruktur.

“Wir wollen die gute Qualität des Wassers sicherstellen”, betonte Sima. Die Wasserwerke würden jährlich rund 140 Mio. Euro in die Trinkwasserversorgung der Bundeshauptstadt investieren. 30 Mio. Euro fließen laut Umweltressort etwa in die Sanierung des Wasserrohrnetzes. Auch die historischen Aquädukte müssten erhalten bzw. saniert werden. Dazu komme die Bewirtschaftung der Quellschutzwälder.

Erhöhung mit 33 Prozent notwendig

Würde die Erhöhung entsprechend des Verbraucherpreisindexes erfolgen, würde sie laut Sima sogar noch höher ausfallen. Dann würde sie – bezogen auf 1995 – 39 Prozent betragen. Künftig soll es keine großen Schritte mehr geben, der jetzige sei aber nicht zu vermeiden gewesen: “Es ist ein großer Sprung nötig, um sich in den Rhythmus der Valorisierung einzufügen.” Das bedeutet: Die Indexanpassung wird so wie bei den anderen Gebühren in Zukunft in kürzeren Abständen erfolgen.

Wie die Ressortchefin versicherte, gehört Wien derzeit im internationalen Vergleich zu jenen Städten, in denen das Wasser äußerst günstig ist. Die noch aktuellen 1,30 Euro pro Kubikmeter (1.000 Liter, Anm.) seien ein “enorm niedriger Wert”. Dies ändert sich nun: So werden etwa vergleichbare deutsche Metropolen wie München, Köln oder Hamburg durch die bevorstehende Teuerung überholt.

Umfrage: Wiener akzeptieren Gebührenerhöhung

Die Stadt hat mittels Umfrage erhoben, ob die Wiener eine Anpassung in Sachen Wasser akzeptieren würden. Laut Sima ist dies der Fall, nur 21 Prozent haben sich gegen eine Erhöhung ausgesprochen. Nur drei Prozent konnten dabei den aktuellen Preis nennen, die durchschnittliche Schätzung lag bei 3 Euro pro Kubikmeter. Die bevorstehende Erhöhung wird für Wiens Haushalte pro Person übrigens mit jährlichen Mehrkosten von durchschnittlich rund 20 Euro zu Buche schlagen.

Abschleppgebühr wird ebenfalls teurer

Eine Gebühr, der man durchaus entgehen kann, wird kommendes Jahr um 25,9 Prozent teurer – nämlich die Abschleppgebühr. Die derzeit eingehobenen 192 Euro sind laut Sima nicht kostendeckend. Nach der Erhöhung werden 242 Euro für Parksünder fällig. Dies decke den Aufwand zu 100 Prozent ab, wurde betont.

Die MA 48 entfernt jährlich rund 30.000 illegal abgestellte Vehikel, wobei der größte Anteil (26.000) auf falsch geparkte Autos entfällt. Die abgeschleppten Gefährte werden auf einem großen Parkplatz in Simmering abgestellt.

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