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Weihnachtsstress - Zeit schenken statt "Last-Minute"-Shopping

Besinnlichkeit und Ruhe sollte die Zeit bis zum 24. Dezember bestimmen. Vorbereitung auf das Weihnachtsfest und das Besorgen von Geschenken ist oft allerdings alles andere als erholsam und beschaulich.

Hektik, Stress, überfüllte Geschäfte, genervte Kunden und überforderte Verkäufer bestimmen die Szene in Einkaufsstraßen und -Zentren. Auf die Probe gestellt werden vor allem die Nerven von Last-Minute-Shoppern, die sich erst wenige Tage vor Weihnachten auf die Suche nach Präsenten machen.

Laut Psychologin Doris Gartner vom Berufsverband für Psychologen (BÖP) gibt es gegen Weihnachtsstress allerdings einige Hilfsmittel. Auch für jene, die erst wenige Tage vor Weihnachten beginnen die Geschäfte zu stürmen: “Das, was wir alle nicht haben, ist Zeit”, so die Psychologin. Diese in Form eines liebevoll verpackten Gutscheins für ein Essen oder einen Theaterbesuch zu schenken, sei daher oft sinnvoller als sich dem Einkaufsstress auszusetzen. Auch für Beschenkte, die oft schon alles haben.

Grundsätzlich sei es wichtig, den “Originalitätswahn ein bisschen abzulegen”, rät Gartner. Bei Weihnachtsgeschenken gehe es ja immerhin um das Signal, “da denkt jemand an mich”, und nicht um das beste Geschenk. Gute Ideen für Präsente, die im Vorjahr gut angekommen seien, könnten bei anderen Menschen durchaus erneut verwendet werden. Natürlich nur, wenn sich die Beschenkten nicht kennen.

Man dürfe die Einkäufe nicht wichtiger nehmen als sich selbst, warnte die Psychologin. Achten sollte man bei Shopping-Touren jedenfalls auf Stressanzeichen: “Wenn man nach sechs Stunden merkt, man war kein einziges Mal auf der Toilette, hat nichts getrunken und gar nicht ans Essen gedacht”, so Gartner, seien das erste Hinweise. Kreislaufprobleme, Gedankenlosigkeit wie das versehentliche Stehenlassen von Einkaufstaschen seien ebenfalls Alarmsignale. Pausen in einer ruhigen Ecke seien dann unbedingt notwendig.

Vorbeugend wirke eine gute Planung der Einkäufe: Man sollte sich eine Liste für die Besorgungen machen und bereits vorher überlegen, wo man einkaufen will, schlug Gartner vor. Dabei empfehle es sich, Geschäfte auszusuchen, die nicht zu weit voneinander entfernt sind und in denen gleich mehrere Präsente besorgt werden können.

Helfen kann auch Internet: Gute Geschenkmöglichkeiten können dort ausgesucht werden, meinte die Psychologin. Online-Bestellservices ersparen sogar den Weg ins Geschäft. Das World Wide Web hat allerdings auch Nachteile. “Man hat wenig Kontrolle”, so Gartner. Falsche oder kaputte Waren können für große Enttäuschungen sorgen, der Umtausch koste zusätzliche Zeit. Beim Einkauf im Internet sollte man daher auf jeden Fall genug Zeit einplanen.

Für dieses Jahr bereits zu spät, aber ein gutes Mittel gegen Weihnachtsstress in den kommenden Jahren ist das Anlegen einer sogenannten Geschenklade. Man könne das ganze Jahr über, zum Beispiel bei Urlauben, Kleinigkeiten sammeln, die sich als nettes Mitbringsel eignen, meinte Gartner. Dann müsse man Ende Dezember zumindest nicht so häufig in die Geschäfte pilgern.

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