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Wegen Flüchtlingskrise: Westbahn fordert Rabatt von den ÖBB

Eiszeit zwischen den ÖBB und der Westbahn.
Eiszeit zwischen den ÖBB und der Westbahn. ©APA
Die Westbahn argumentiert mit einem Geschäftsrückgang von 15 bis 20 Prozent, bei den ÖBB sei man entsetzt, dass der Konkurrenzbetrieb "aus der Flüchtlingskrise Kapital schlagen will".
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Die Westbahn fordert von den ÖBB aufgrund des Flüchtlingsansturmes auf Bahnhöfe und Züge einen Gebührennachlass. Die ÖBB lehnen empört ab und drohen bei Zahlungsausfällen mit rechtlichen Schritten. Laut Westbahn gab es durch die Flüchtlinge einen Geschäftsrückgang von 15 bis 20 Prozent. Wie hoch der Verlust bei den ÖBB ist, ist derzeit nicht bekannt – man sei mit Helfen mehr als eingedeckt.

In einem Schreiben von “Westbahn”-Chef Erich Forster an die Staatsbahn fordert dieser bei den Bahnhofsgebühren eine Preisminderung um 100 Prozent und beim Benützungsentgelt (für die Schienen) 20 Prozent Nachlass, bestätigt ÖBB-Sprecher Michael Braun einen entsprechenden Bericht des Kurier, wonach die Westbahn mit einem Zahlungsstopp droht. Die ÖBB wiederum zeigten sich entsetzt darüber, dass die Westbahn “aus der Flüchtlingskrise Kapital schlagen will”.

Zahlungsstopp für ÖBB inakzeptabel

Vielmehr erbringen die ÖBB Zusatzleistungen für einen reibungslosen Ablauf an den Bahnsteigen, die der Westbahn nicht verrechnet werden. “Wir haben seit Mitte August täglich 100 Mitarbeiter zusätzlich im Einsatz”, rechnete Braun im Gespräch mit der APA vor. Noch heute soll ein Antwortschreiben an die Westbahn rausgehen. Einen Stopp der Zahlungen würden die ÖBB auf keinen Fall akzeptieren.

Im Übrigen seien die ÖBB von der Flüchtlingswelle weit stärker betroffen als der Mitbewerber. Alleine am Westbahnhof, der einer der Hotspots in Wien ist, hätten die ÖBB täglich 224 Züge im Einsatz – und die Westbahn nur 32. Die Westbahn gehört zur Hälfte der Familienprivatstiftung des Bauunternehmers Hans Peter Haselsteiner, 33 Prozent gehören der Schweizer Augusta Holding, 17 Prozent hält die französische Staatsbahn SNCF.

(APA, Red.)

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