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Verregnete Eröffnungsfeier der Wiener Festwochen am Rathausplatz

Am Freitagabend wurden die Wiener Festwochen feierlich eröffnet.
Am Freitagabend wurden die Wiener Festwochen feierlich eröffnet. ©APA
Als "wienerisch-regnerischer" Abend gestaltete sich die Eröffnungsfeier der Wiener Festwochen auf dem Rathausplatz. Angesagt wurde die traditionelle Open-Air-Veranstaltung nicht, denn die vorhergesagte Regenfront kam pünktlich, doch immerhin nicht stürmisch. Rund 1.000 Zuschauer vor Ort bewiesen ihre Wetterfestigkeit.
Programm und Premieren
Verregnete Eröffnungsfeier
Stars auf der Bühne

Der “wienerisch-regnerische Abend”, wie ihn Moderator Nicholas Ofczarek nannte, erwies sich als überraschend stimmungsvoll. Verantwortlich dafür war das Motto “Wien, Wien, nur du allein?”, eine überaus stimmige Auswahl unterschiedlichster Facetten des Wienerlieds und hoch motivierte Künstler, die es wie Michael Schade schafften, trotz Dauerregens Wien als “Stadt meiner Träume” zu besingen oder “Freunde, das Leben ist lebenswert” zu jauchzen.

Festwochen-Publikum trotzte dem Regen

Tatsächlich konnte im Publikum, das sich mit von Sponsoren verteilten orangenen und hellblauen Regenumhängen gegen die nasse Witterung gewappnet hatte, manches Schunkeln, ja sogar einige Walzerdrehungen gesichtet werden. Dass bei den Mitsing-Versuchen von den ausgeteilten Wienerlied-Textbüchern nur wenig Gebrauch gemacht wurde und auch der Applaus ein wenig schütter klang, lag nicht an der mangelnden Begeisterung: Zahlreiche Hände wurden für das Halten von Regenschirmen benötigt.

Ofczarek, der sich derzeit im Burgtheater vis-a-vis als Praterstrizzi “Liliom” bewährt, fand in seiner Moderation (Buch: Gerald Votava) den richtigen wienerischen Ton, flocht kulturhistorische Exkurse über Wiener Typen oder verdiente Sänger und Dichter ein, und träumte in einem bearbeiteten Nestroy-Couplet von den Festwochen als Ganzjahresveranstaltung, bei der die Fremdenangst mit Kultur bekämpft werde.

Eröffnungsfeier im Zeichen des Wienerlieds

Die Strottern, der Stubnblues samt Willi Resetarits, Michael Schade und Angelika Kirchschlager, Ernst Molden und Ursula Strauss, die Philharmonia Schrammeln sowie Fatima Spar und ihre Band sorgten für viele Klangfarben, in denen der Swing ebenso vertreten war wie die Operette, bei denen ein a capella gesungenes kroatisches Volkslied aus dem burgenländischen Stinatz ebenso Platz hatte wie eine Bob-Dylan-Umdichtung von Ernst Molden: “daun bin i ealösd”. Letzteres bekam das Publikum als Dacapo mit auf den Heimweg – die vielleicht erste Zugabe in der Geschichte der Festwocheneröffnungen hatten sich die Unentwegten redlich verdient.

40 Produktionen bei den Wiener Festwochen 

Bis 16. Juni zeigen die Wiener Festwochen insgesamt 40 Produktionen aus 40 Ländern. Der scheidende Intendant Luc Bondy, von dem in den kommenden Wochen zwei Inszenierungen zu sehen sein werden, ließ sich bei dem an die Eröffnung anschließenden Fest entschuldigen. Gekommen war dagegen der künftige Festwochen-Chef Markus Hinterhäuser, der sich wie die übrigen Gäste darüber erfreut zeigte, dass das Fest vom Arkadenhof des Rathauses ins Trockene verlegt worden war. (APA)

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