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Tod durch CO-Vergiftung: 35-Jähriger in Wien vor Gericht

Der 35-Jährige bekannte sich vor Gericht schuldig.
Der 35-Jährige bekannte sich vor Gericht schuldig. ©Bilderbox (Symbolbild)
Wegen des Vorwurfs der fahrlässigen Tötung muss sich ein 35-Jähriger in Wien vor Gericht verantworten. Er soll in seiner Wohnung eine Cannabis-Plantage betrieben haben, deren starke Abluftanlage offenbar CO-Gas in die Räume saugte. Seine Mitbewohnerin starb an einer CO-Vergiftung.
CO-Gefahr bei großer Hitze

Am 20. März 2012 stand der 35-Jährige gegen 8.30 Uhr auf, hörte, dass die Dusche rauschte, machte sich einen Kaffee, nahm einen Schluck – und verfiel plötzlich wieder in Tiefschlaf. “Ganz im Gegensatz zu meinen Gewohnheiten.” Als er sieben Stunden später erwachte, lief die Dusche immer noch. Er klopfte an der Tür, öffnete diese schließlich, in dem er das Schloss aufbrach – und fand seine Mitbewohnerin nackt auf dem Boden liegend. Die gebürtige Kenianerin war tot, sämtliche Reanimationsversuche schlugen fehl.

Angeklagter bekennt sich schuldig

“Ich bekenne mich schuldig, ich kann immer noch nicht fassen, was da passiert ist. Ich würde alles tun, um das ungeschehen zu machen”, bekräftigte der Angeklagte vor Richterin Nicole Baczak. Seine Cannabis-Plantage war zu dem Unglückszeitpunkt erst im Entstehen, die Keimlinge für die rund 40 Pflanzen hatte der 35-Jährige kurz zuvor eingesetzt.

Mitbewohnerin starb an CO-Vergiftung

Melissa T. sei Anfang Jänner 2012 bei ihm eingezogen, gab der 35-Jährige an. Die Situation bei ihrem Ex-Freund sei unerträglich gewesen, er habe sie gezwungen, im Wohnzimmer zu schlafen, während seine neue Freundin bereits eingezogen war. “So weit ich weiß, war Melissa eine Vollwaise, ihre Eltern sind in Kenia bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen, als sie vier Jahre alt war. Sie war seit einigen Jahren in Österreich und hat Volksschulkindern Englisch-Unterricht gegeben.” Nach dem Beziehungsende habe er ihr angeboten, vorläufig bei ihr zu wohnen.

Was nicht gerade für den Angeklagten sprach: Er hat Warnschalter der Kombi-Therme abgeschaltet, es sei also nicht zu erkennen gewesen, wann die Menge des giftigen Kohlenmonoxids gefährliche Ausmaße annahm. (APA)

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