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Taxler in Wien überfallen: Prozess um versuchten Raubmord hat begonnen

Zwei Männer haben einen Taxifahrer in Wien brutal überfallen.
Zwei Männer haben einen Taxifahrer in Wien brutal überfallen. ©dpa (Symbolbild)
Wegen versuchten Raubmords muss sich ein slowakisches Brüderpaar in Wien vor Gericht verantworten. Die beiden Männer sollen in der Nacht auf den 29. Dezember 2012 einen Taxifahrer in Wien-Brigittenau mit einem Messer attackiert haben. Anschließend warfen sie den Verletzten auf den Gehsteig und ergriffen mit seinem Fahrzeug die Flucht.
Brutaler Raubüberfall im 20. Bezirk

Laut Anklage setzte sich der Jüngere der beiden hinter den Taxler, packte ihn plötzlich an der Schulter und versetzte ihm ansatzlos einen Faustschlag ins Gesicht. Sein Halbbruder, der am Beifahrersitz Platz genommen hatte, zückte ein Messer und rammte dieses dem Mann in den Leib. Obwohl der Taxler den vermeintlichen Fahrgästen seine Brieftasche mit 340 Euro übergab, versetzte der 38-Jährige ihm weitere Stiche in Brust, Hals und Gesicht. Der Stich in die Brust fiel derart heftig aus, dass er eine Rippe durchtrennte.

Als der lebensgefährlich Verletzte versuchte, aus dem Wagen zu gelangen, soll der 29-jährige Täter ihm weitere wuchtige Faustschläge verpasst haben, bis sich das Gebiss des Taxlers lockerte. Dann zerrten sie ihn aus dem Fahrzeug, warfen den Mann auf den Gehsteig und ließen ihn achtlos liegen, während sie mit dem Taxi davonbrausten.

Passanten beobachten brutalen Überfall auf Taxler

Wie Staatsanwältin Elisabeth Schilhan erklärte, wäre der 46-Jährige gestorben, hätte nicht eine Passantin zufällig mitangesehen, wie die Täter ihr Opfer aus dem Taxi beförderten. Die Augenzeugin verständigte sofort Polizei und Rettung. Dank rascher ärztlicher Hilfe und einer Notoperation überlebte der 46-Jährige.

Die beiden Täter hatten sich mit dem Fahrzeug ursprünglich ins Ausland absetzen wollen. Da sie aber befürchteten, die Polizei könnte ihnen bereits auf den Fersen sein, ließen sie das Taxi stehen und kehrten in ihre Heimat zurück. Dort dürfte den Jüngeren die Reue gepackt haben, zumal er davon ausging, sein Halbbruder habe den Mann erstochen. Der 29-Jährige ging im Vorjahr zur Polizei und zeigte den 38-Jährigen an. Schließlich wurden beide Männer festgenommen und ausgeliefert.

Angeklagte bekennen sich “nicht schuldig”

Vor Gericht war der Ältere, der erst ein halbes Jahr vor dem inkriminierten Überfall in Tschechien aus einer zehnjährigen Haftstrafe wegen zweifachen schweren Raubes bedingt entlassen worden war, zum Raub geständig. Er bestritt allerdings die Tötungsabsicht. Der 29-Jährige beteuerte, er habe die räuberischen Pläne seines Halbbruders nicht gekannt, und bekannte sich folglich zu sämtlichen Anklagepunkten “nicht schuldig”. (APA)

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