„Jetzt geht’s erst mal in die Eistonne zum Regenerieren“, scherzte Mittelfeldspieler Sascha Boller, nach dem 2:1-Heimsieg über Sturm Graz. 80 Minuten lang sah man den Spielern des SV Grödig die Müdigkeit aufgrund der Doppelbelastung an. Goalie Cican Stankovic (in Topform) war es zu verdanken, dass es nur 0:1 stand. Erst in den letzten zehn Minuten lief das Grödiger „Werkl“ wieder rund. Auch weil Matchwinner Yordy Reyna diesmal die Nerven behielt und eiskalt den Siegestreffer besorgte. Bundesliga und Europa League – das kannten die Baur-Jungs bisher nicht. Deshalb nimmt der Trainer solche müden und fehleranfälligen Spiele in Kauf: „Jetzt wo die Belastung hoch ist, muss man der Mannschaft Fehler eingestehen.“ Der Schuss hätte aber auch nach hinten losgehen können. „Ein müder Kopf macht automatisch müde Beine“, sagte Baur nach dem Aufstieg in die nächste Runde der Europa-League-Qualifikation. Man will sich nicht vorstellen was sich in den Köpfen der Spieler bei einer Niederlage abgespielt hätte. Von den müden Knochen ganz zu schweigen.
Müdigkeit ausblenden
Die sonst zweikampfstarken Grödiger gewannen am Sonntag nur 46 Prozent ihrer Duelle und gaben insgesamt nur acht Schüsse auf das Grazer Tor ab. Zwei Zahlen die Bände sprechen. „Wir waren von Anfang an ein bisserl kaputt“, gab Abwehrchef Max Karner zu. Auch solche Spiele muss man gewinnen. Es ist ein Lernprozess für die junge Mannschaft, der ihr nur gut tun kann.
Grödig läuft und läuft und läuft
Jetzt gilt der Fokus dem Spiel gegen den Zimbru Chisinau am Donnerstag (21:05). Dass das erste Spiel in der Salzburger Red Bull Arena stattfindet, kommt Grödig sehr entgegen. So spart man sich zumindest in dieser Woche die Reisestrapazen. Erst für das Rückspiel (7.8.) muss man sich die kleine Weltreise nach Moldawien antun. Mit dem Erfolg vom Sonntag im Kopf darf man dem SV Grödig auch in der dritten Quali-Runde ein Weiterkommen zutrauen. „Dass es nicht einfach ist, neun Spiele in 27 Tagen zu bestreiten, ist klar, aber wir freuen uns drauf. Für mich ist jedes Spiel ein Trainingsreiz. Auch dass es an die Substanz geht, ist klar, aber wir sehen das positiv“, kann Baur den Strapazen sogar etwas abgewinnen.
Grödig auf Stürmersuche
Um für einen möglichen Einzug in die Europa-League-Gruppenphase gerüstet zu sein, sucht der SV Grödig Verstärkung. „Es ist kein Geheimnis, dass wir noch auf Stürmersuche sind. Der Spieler muss aber zu uns passen und im finanziellen Rahmen sein.“, gab Baur zu. Besonders auf internationalem Niveau könnte ein zusätzlicher Mann im Angriffszentrum dem SV Grödig noch nützlich sein.