Beinahe hätte es im Admiral Kino in der Burggasse keine Filme mehr zu sehen gegeben. Das Kino gibt es seit 1912. Im Dezember war der Kinobetrieb des Bezirkskinos schon eingestellt. Da hatte Michaela Englert eine Idee, wie das Kino zu retten wäre. Sie lebt seit 20 Jahren in der Nähe des Kinos und ist oft in Vorstellungen gegangen. Ihr und dem gelernten Filmvorführer, Florian Pausch liegt das Admiral Kino sehr am Herzen, eine Schließung wäre ein großer Verlust für Wiener Cineasten gewesen. Der Freund von Michaela Englerts Schwester ist begeisterter Cineast und Hundeliebhaber. Seit er stolzer Hundebesitzer ist, haben sich seine Kinoabende deutlich verringert, weil er seinen Hund nicht auch noch am Abend alleine in der Wohnung lassen wollte. Dies war der Anstoß für Michaela Englert, einmal im Monat einen Doggy Day im Admiral Kino zu veranstalten und mit diesem Konzept und anderen speziellen Programmen das Kino wirtschaftlich rentabel zu machen und vor dem Schließen zu retten.
Am Doggy Day, der jeden ersten Donnerstag im Monat stattfindet, dürfen Hundebesitzer ihre Vierbeiner mit in den Kinosaal nehmen. Somit können filmbegeisterte Tierliebhaber wieder ihrer Leidenschaft nachgehen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Und bis jetzt kommt diese Idee bei den Hundebesitzern gut an.
Margit und ihr Hund Daisy sind gemeinsam mit ihrer Freundin Daniela und ihrem Hund Sunny in das Admiral Kino gekommen um den Film Die Herbstzeitlosen zu sehen. Sie sind extra wegen dem Doggy Day da und sind von der Idee begeistert.
Besonders gefällt ihnen, dass für die Hunde im Vorraum des Kinos Wasserschüsseln und Körbchen stehen und dass sie beim Kaufen der Kinokarte ein kleines Säckchen mit Hundeleckerlis bekommen haben.
Auch für Frau Bregenzer ist der Doggy Day ein ganz besonderes Geschenk. Sie ist seit 42 Jahren nicht mehr ins Kino gegangen. Als Hundebesitzerin ist es Frau Bregenzer immer schwer gefallen, die Hunde alleine zu Hause zu lassen. Jetzt, wo es den Doggy Day gibt, geht sie aber wieder regelmäßig mit ihrem Hund Minnie in die Vorstellungen.
Für die beiden Extremsportler Manuela und Josef Resnik gab es seitdem sie ihren Hund Bubi haben, keine Kinoabende mehr. Josef Resnik hat Bubi vor zwei Jahren während eines 7 – Tagelaufs in Griechenland in einem Mistkübel entdeckt, ihn sofort rausgefischt und ihm somit das Leben gerettet. Seitdem ist Bubi der Liebling der Resniks und ihr Leben ist ruhiger geworden. Manuela, die 2004 Teilnehmerin beim 10- fach-Ironman in Hawaii war und viele andere triathletische Wettkämpfe bestritten hat, pausiert seitdem sie ihren Hund hat. Die beiden finden die Idee des Hundekinos grandios und glauben, dass in Wien ein Bedarf an weiteren Hundekinos besteht.
Befürchtungen, dass die Hunde während der Filmvorführung nervös werden und zu bellen beginnen, sind unbegründet, denn im Kinosaal ist wie bei jeder anderen Vorstellung nichts anderes als der Ton des Films und Popcornrascheln zu hören.
Wie finden Sie die Idee des Hundekinos?
Mehr Informationen zum Kinoprogramm gibt es hier :
www.admiralkino.at/
Hier geht es zum Kino: Burggasse 119
1070 Wien
Tel: +43 1 523 37 59