Jovanovic machte von Beginn an klar, dass er den EM-Gürtel haben will. Schon nach wenigen Sekunden landete Simon zum ersten Mal auf den Brettern. Kurz vor dem ersten Gong wurde der Ungar angezählt. Als Jovanovic in der dritten Runde zwei Gerade durch die Deckung des Gegners schickte, rechneten viele in der Halle mit einem vorzeitigen Ende des Kampfes. Doch der Ungar erfing sich und rettete sich bis in die fünfte und letzte Runde.
Noch einmal brachte der Wiener vom Tosan-Kampfsportcenter Simon zu Boden. Für das ersehnte KO reichte das zwar nicht, für einen klaren Punktesieg und den EM-Titel im Weltergewicht schon. Sasa feierte seinen Titel mit Kopfschütteln, war mit sich selbst nicht zufrieden. Der Wiener hatte in den Monaten vor dem Fight viele Kämpfe bestritten, fühlte sich ausgelaugt. “Alle 14 Tage ein Kampf, das ist einfach zu viel”, sagte Jovanovic.
Dessen Trainingspartner Foad Sadeghi, dem ebenfalls ein EM-Fight bevorsteht, war einer der ersten Gratulanten – und im Gegensatz zu Jovanovic zufrieden: “Es war ein sehr schwieriger Fight, sein Gegner hatte Angst”, sagte Sadeghi. Da konnte Jovanovic schon wieder lachen.
Raoui holt WBPO-Gürtel im Fliegengewicht
Nichts zu lachen hatte hingegen die serbische Boxerin Fleis Djendji. Den Weltmeisterschaftskampf nach WPBO-Version im Fliegengewicht über zehn Runden gewann ihre Kontrahentin Nadia Raoui aus Deutschland einstimmig nach Punkten. Damit entschied die frischgebackene Weltmeisterin aus Herne in Nordrhein-Westfalen bereits das zweite direkte Duell gegen die Serbin für sich.
Martin Ucik / Philipp Glanner
Vienna Online