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Sieg macht SCR Altach zum Winterkönig - Rapid Wien ins Niemandsland befördert

Jubel der Altach-Spieler nach dem 2:0 während der tipico Bundesliga-Begegnung zwischen Cashpoint SCR Altach und SK Rapid Wien
Jubel der Altach-Spieler nach dem 2:0 während der tipico Bundesliga-Begegnung zwischen Cashpoint SCR Altach und SK Rapid Wien ©APA/DIETMAR STIPLOVSEK
Am Sonntag hat sich der SCR Altach den Winterkönig-Titel in der Fußball-Bundesliga gesichert. Das Überraschungsteam der laufenden  Saison feierte zum Abschluss der 20. Runde in der Cashpoint Arena gegen Rekordmeister Rapid einen 3:1-(1:0)-Sieg.
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Altach geht daher mit einem Zwei-Punkte-Vorsprung auf Titelverteidiger Salzburg ins Jahr 2017. Rapid ist als Fünfter im Niemandsland der Tabelle zu finden. Die Wiener haben vor den letzten 16 Runden 15 Zähler weniger als die Vorarlberger.

Folgenschwere Niederlage für Rapid Wien

Der 33. Titel der Club-Geschichte ist daher schon vor dem Frühjahr quasi verloren. Das gilt aber genauso für einen Europacup-Fixplatz, den die Top-Drei sicher haben. Auf Salzburg fehlen 13 Punkte, auf Sturm Graz zwölf Zähler. Zudem hat auch der viertplatzierte Lokalrivale Austria, der zum Frühjahrsauftakt wartet, zehn Punkte mehr gesammelt.

Auf Coach Damir Canadi wartet deshalb eine Mammutaufgabe im neuen Jahr. Seine Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte hätte er sich sicher ganz anders vorgestellt. Die Altacher gingen dank Toren von Philipp Netzer (7., 60.) und Nikola Dovedan (55.) völlig zurecht als Sieger vom Feld, blieben damit auch im elften Heimspiel unbesiegt und holten dabei Sieg Nummer neun. Den in der Offensive völlig harmlosen Rapidlern gelang durch Srdjan Grahovac (59.) nur Ergebniskosmetik, der kurze positive Aufwärtstrend durch die Siege gegen St. Pölten (1:0) und Ried (3:1) wurde gestoppt.

Rapid-Coach Canadi überrascht mit 4-3-3-Formation

Bei der mit Spannung erwarteten Rückkehr von Canadi in die Cashpoint Arena überraschte Rapids Coach mit einer 4-3-3-Formation. Die Ausrichtung war aber nur aufgrund der zahlreichen Ausfälle zustande gekommen. Maximilian Wöber fiel noch kurzfristig krankheitsbedingt aus, Mario Sonnleitner war nicht fit genug für einen längeren Einsatz, es fehlten in der Defensive also die Alternativen.

Unmittelbar nachdem Canadi von seinem Ex-Club offiziell verabschiedet worden war, starteten die Altacher druckvoller, energischer und legten einen Traumstart hin. Allerdings nur dank der Mithilfe des Schiedsrichterteams, dem zwei Fehler hintereinander unterliefen. Ein Lienhart-Freistoß wurde von Netzer leicht verlängert, der in Abseitsposition befindliche Benedikt Zech irritierte Goalie Richard Strebinger, der den Ball nicht festhalten konnte und Netzer staubte zum 1:0 ab (7.). Doppel bitter für die Wiener war, dass es den Freistoß gar nicht geben hätte dürfen, der Zweikampf von Grahovac mit Boris Prokopic war kein Foul.

Altach zeigte hohe Effizienz

Der schwungvolle Start wurde durch den Führungstreffer aber gebremst. Altach zog sich sehr weit zurück, überließ Rapid das Spiel. Die Hütteldorfer konnten sich aus dem größeren Ballbesitz aber keine Chancen herausarbeiten, Ex-Rapid-Goalie Andreas Lukse war in der ersten Hälfte völlig beschäftigungslos.

Nach dem Seitenwechsel lief bei den Wienern noch weniger zusammen und Altach zeigte demgegenüber hohe Effizienz. Der starke Dimitri Oberlin bediente “Joker” Dovedan mit der Ferse, der ließ Stephan Auer aussteigen und traf an Strebinger vorbei ins Eck (55.). Rapid konnte mit einem direkt verwandelten Freistoß ins Eck von Grahovac (59.) zwar antworten, es sollte aber die einzige Topchance der Gäste überhaupt im Spiel bleiben. Und quasi im Gegenzug machten die Gastgeber alles klar. Nach einem Lienhart-Freistoß köpfelte Netzer, dessen Vertragsverlängerung um zwei Jahre bekannt wurde, völlig unbedrängt zum 3:1 (60.) ein.

Rapid nun fünf Spiele sieglos

Rapid, wo Kapitän Steffen Hofmann ab der 77. Minute sein Comeback gab, ist damit in Altach fünf Spiele sieglos. Der Trainereffekt blieb bisher wirkungslos, unter dem seit November amtierenden Canadi wuchs der Rückstand auf die Spitze von neun auf mittlerweile 15 Punkte an. Die Altacher konnten demgegenüber unter Interimstrainer Werner Grabherr ihren Sensationslauf fortsetzen, für den 31-Jährigen war es aufgrund der fehlenden Pro-Lizenz trotzdem die letzte Partie an vorderster Front. Ein Nachfolger soll bald präsentiert werden.

(apa/red)

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