Rücksicht auf Rohani in Rom: Nacktstatuen auf dem Kapitol verhüllt

Rohani hatte am Montagabend den italienischen Ministerpräsidenten Matteo Renzi auf dem Kapitolshügel getroffen und war später in den Museen vor die Presse getreten. Aus Rücksicht auf den muslimischen Glauben Rohanis sei beim Abendessen auch kein Wein serviert worden, berichtete die Nachrichtenagentur ANSA. (APA)

Renzi wegen Nacktstatuen unter Druck
In Italien ist eine scharfe Polemik um den Beschluss der römischen Behörden entbrannt, in Roms Kapitolinischen Museen mehrere nackte Statuen aus Zeichen des Respekts für den muslimischen Glauben des iranischen Präsidenten Hassan Rohanis zu verhüllen. Mitte-rechts-Parteien klagten über eine “lächerliche Unterlegung” gegenüber dem Islam.
“Die Verneigung der italienischen Regierung vor Rohanis Iran und der Beschluss, nackte Statuen zuzudecken, sind einfach peinlich”, kritisierte der Mitte-rechts-Abgeordnete Daniele Capezzoni. Als “verrückt” bezeichnete der Chef der ausländerfeindlichen Lega Nord, Matteo Renzi, den Beschluss, die nackten Statuen mit schrankähnlichen Konstruktionen zu verhüllen. “Renzi empfängt mit allen Ehren den Präsidenten des Irans, ein Herr, der Israel von der Weltkugel löschen will”, kritisierte Salvini.
Signal der Unterlegenheit?
Die Rechtspartei “Brüder Italiens” behauptete, dass mit dem Beschluss, die Nacktstatuen zu verhüllen, ein Signal der Unterlegenheit westlicher Kultur gegenüber dem Islam gesendet worden sei. “Das ist einfach unannehmbar”, hieß es in einer Aussendung der Partei.