Prozess gegen "Pink Panther"-Räuber hat in Wien begonnen

Aus bisher ungeklärter Ursache hatte die Verständigung vom Verhandlungstermin die zuständige Stelle im Landesgerichtlichen Gefangenenhaus nicht erreicht, wo die Angeklagten seit zehn Monaten in U-Haft sitzen.
Erst ein Anruf von Richter Peter Liebetreu, der sich beim avisierten Prozessbeginn um 9.00 Uhr über die leer gebliebene Anklagebank wunderte, setzte die Vorführung eine Stunde zu spät in Gang.
Die Männer mussten erst aus ihren Zellen gebracht werden, kurzfristig wurden Justizwachebeamte zusammengetrommelt, die sich teilweise noch umziehen mussten, um in Uniform ihrer Begleit- und Überwachungstätigkeit nachgehen zu können.Die Angeklagten – allesamt gebürtige Serben im Alter zwischen 28 und 33 Jahren – sollen in unterschiedlicher Zusammensetzung an den äußerst gewinnbringenden Überfällen beteiligt gewesen sein.
“Pink Panther”-Bande: Überfälle auf Juweliere
Drei weitere Komplizen, die an den ersten beiden Coups mitgewirkt hatten, konnten sich absetzen. Inkriminiert sind die Überfälle auf das Geschäft “Gold Diskont” in Wien-Floridsdorf vom 12. Mai, den Juwelier “Bodrum” in Wien-Brigittenau vom 13. Juli und das Geschäft “Gold & Silber Fatih Kuyumcusu” in Wien-Brigittenau vom 18. August. Dabei fiel den Tätern laut Anklage Schmuck im Gesamtwert von 229.000 Euro in die Hände.
Nach dem letzten Coup waren zwei Räuber mit ihrem Fluchtfahrzeug im Stau stecken geblieben, worauf sie vom Einsatzkommando “Cobra” überwältigt werden konnten. Vier weitere Männer wurden wenig später in der Wohnung eines Angeklagten festgenommen.
(APA)