Ein mit einer täuschend echt aussehenden Spielzeugpistole bewaffneter Täter hatte am 6. Oktober 2009 nicht weniger als erbeutet. Er hatte einen gut informierten Helfer – ein Postangestellter war eingeweiht und unterstützte ihn nach Kräften. Die beiden müssen sich nun vor einem Wiener Schwurgericht verantworten. Der Ex-Postler hatte bein Verhandlungsauftakt Ende August erklärt, eine Lokalbekanntschaft namens Hakan hätte ihn zum Mitmachen gezwungen. Der unmittelbare Täter – ein gebürtiger Georgier, der am Tatort seine genetischen Fingerabdrücke hinterlassen hatte und so ausgeforscht werden konnte – behauptet, er sei von besagtem Hakan angeworben worden und davon ausgegangen, dass der Überfall nur inszeniert war. Der Georgier war nach dem Wiener Post-Überfall in Deutschland straffällig geworden und wurde dort für insgesamt sieben Raubfakten zu fünf Jahren und neun Monaten Haft verurteilt. Nach Verbüßung seiner Strafe übergaben die deutschen Strafverfolgungsbehörden den 35-Jährigen den Wiener Kollegen. Ob und allenfalls wo der ominöse Hakan existiert, konnte bisher nicht ermittelt werden.