Nach Angaben des Hauptverbands der österreichischen Sozialversicherungsträger ist jeder fünfte bis siebente Österreicher von der Gefahr betroffen, in seinem Leben an einer ernstzunehmenden Depression zu erkranken. Entsprechend hoch ist die Anzahl der Menschen, die in ihrer Familie oder ihrem Bekanntenkreis mit dem Thema Depression konfrontiert werden.
Depression: Ein wachsendes Problem
Jene, die von einer Depression nicht das ganze Jahr über begleitet werden, trifft es vielfach saisonal: 200.000 Menschen in Österreich leiden, sobald die Tage kürzer werden, alle Jahre wieder an einer Herbst-Winter-Depression. Das hat eine Studie der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der MedUni Wien im Oktober 2013 ergeben. Bis zum Jahr 2020 wird die Depression neben Herz-Kreislauferkrankungen laut Experten voraussichtlich zu den am weitesten verbreiteten Krankheiten gehören.
Nach Angaben des Universitätsklinikums Salzburg vom Dezember 2013 sollen generell 1,2 Mio. Österreicher psychisch krank sein und 900.000 Menschen in Österreich zur Zeit psychologisch oder psychiatrisch behandelt werden, davon 840.000 mit Psychopharmaka. Hinzu kommt noch eine enorme Dunkelziffer – und das natürlich nicht nur in Österreich.
Jenna Shotgun inspiriert Betroffene
Die junge Berlinerin “Jenna Shotgun” (@isayshotgun) hat vor wenigen Tagen mit ihren Tweets zum Thema Depression offenbar einen Nerv getroffen – und eine Riesenwelle an Reaktionen und Schilderungen anderer Betroffener losgetreten, die seither unter dem Hashtag #notjustsad ihr Leben und ihr Leiden erklären. Ein neuer “Twitter-Trend” zu einem sehr ernsten Thema ist geboren.
Es sind sehr persönliche, teils nachdenklich stimmende Tweets, die darauf abzielen, die Krankheit Depression besser verständlich zu machen und vielfach auch darauf hinweisen, wie vermeintlich gute Ratschläge von Freunden, Familie oder sogar Ärzten die Sache nur noch schlimmer machen. VIENNA.at hat einige der Tweets für Sie zusammengestellt.
(DHE)