EURO in Wien als Stromfresser
Umgerechnet ist das so viel Energie, wie eine Kleinstadt mit 2.500 Einwohnern in einem Jahr verbraucht. Das Unternehmen rechnet mit einem CO2-Ausstoß von rund 743 Tonnen.
Das Gebiet ums Ernst-Happel-Stadion dürfte demnach mit etwa 2,6 kWh Stromverbrauch in rund drei Wochen deutlich mehr benötigen als die Fanzone mit ungefähr 1,5 kWh, hieß es bei Wien Energie auf APA-Anfrage. In diese Schätzungen wurde der Strom-Bedarf durch die geplanten Veranstaltungen und die Versorgungsmaßnahmen miteinbezogen.
Umgelegt auf Wiener Haushalte ergibt sich folgendes Bild: Waschmaschinen, Fernseher sowie alle anderen elektronischen Geräte von ca. 800 Heimen könnten ein Jahr lang mit dem errechneten Strom-Bedarf des Stadion-Gebiets versorgt werden. Die Fanzone wird laut dieser Analyse so viel benötigen wie rund 500 Haushalte in 365 Tagen.
Vorbereitet hat sich Wien Energie auf den enormen Mehr-Bedarf mit zusätzlichen Kabel-Verlegungen, Trafo-Stationen und 25 Prozent mehr Personal im Störungsdienst. Rund 15 Kilometer Kabel wurden für die EM im Niederspannungsbereich installiert. Direkt vor dem Wiener EM-Stadion wurde auf zwei Kilometer Länge ein 10.000 Volt-Kabel angebracht. Zum Einsatz kommen zusätzlich ca. 200 extra Strom-Verteiler sowie vor Vandalismus geschützte Trafo-Stationen. Zehn davon werden im Stadion-Bereich errichtet, acht befinden sich in der Fanzone.
Die im Normalfall nur ferngesteuerten Umspannwerke werden rund um die Uhr mit Personal besetzt sein, um bei Störfällen schneller eingreifen zu können, hieß es. Die Kommunikation mit erfolgt per Funk, damit befürchtete Handynetz-Überlastungen keine Verzögerungen verursachen.
Laut Wien Energie hat der Netz-Ausbau für die EM gegenüber kurzfristigen Lösungen durch Aggregate erhebliche Umwelt-Vorteile. Würde beispielsweise das Gebiet rund ums Stadion durch solche Geräte mit Elektrizität versorgt, ergebe dies rund 972 Tonnen CO2-Ausstoß, so das Unternehmen. In der Fanzone wären es 515 Tonnen CO2. Zum Vergleich: Durch die Einspeisung aus dem öffentlichen Netz werden in beiden Bereichen mehr Emissionen im Ausmaß von insgesamt 743 Tonnen erwartet.