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Haider-Konten: BZÖ spricht von Medienente, FPÖ von Justizskandal

Der verstorbene Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider  (r) und sein ehemalige Sprecher Karl-Heinz Petritz nach Ende einer Sitzung des U-Ausschusses zu Haiders Auslandsreisen in Klagenfurt (Archivbild 18.07.2002)
Der verstorbene Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider (r) und sein ehemalige Sprecher Karl-Heinz Petritz nach Ende einer Sitzung des U-Ausschusses zu Haiders Auslandsreisen in Klagenfurt (Archivbild 18.07.2002) ©APA/GERT EGGENBERGER
Das Dementi der Liechtensteiner Staatsanwaltschaft, wonach keine Unterlagen über hohe Vermögenswerte des früheren Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider im Fürstentum entdeckt worden waren, hat bei BZÖ und FPÖ am Montag für heftige Reaktionen und Medienschelte gesorgt.
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Für die Orangen sind die Berichte über angebliche geheime Konten eine “Medienente”, die Freiheitlichen orten eine undichte Stelle im Justizressort und fordern rasche Ermittlungsergebnisse. Die FPK geht davon aus, dass von den Vorwürfen nichts übrig bleiben wird.

“Von den Vorwürfen wird am Ende nichts übrig bleiben”

“Das ist die lautest quakende Medienente der Mediengeschichte in Österreich, die da heute abgesoffen ist”, meinte der stellvertretende BZÖ-Klubobmann Peter Westenthaler in einer Aussendung. Die ganze Geschichte sei offenbar “erstunken, erlogen und frei erfunden”, zumindest erwarte man sich eine öffentliche Entschuldigung gegenüber Haiders Familie, erklärte Westenthaler in einer Aussendung. Grundsätzlich stelle sich für ihn die Frage, wie man dieser “dramatischen Fehlentwicklung in Teilen des österreichischen Journalismus” entgegenwirken könne. Der Kärntner Bündnisobmann Stefan Petzner sah sich durch die Aussagen der Liechtensteiner in seiner Kritik bestätigt: Hierbei müsse es sich um eine “rot-schwarze Kommandoaktion” gegen den verstorbenen Landeshauptmann handeln.

FPK-Chef Uwe Scheuch zeigte sich gegenüber der APA überzeugt: “Von den Vorwürfen wird am Ende nichts übrig bleiben.” Das mediale Breittreten der unbestätigten Vorwürfe sei ein Beispiel dafür, “was man aus einer Geschichte machen kann, wenn man nicht fair recherchiert”, so Scheuch. Am Vormittag hatte er im Rahmen einer Pressekonferenz bekräftigt, dass er einen Zusammenhang von eventuell in Liechtenstein gebunkerten Geldern mit seiner Partei ausschließe. Für Haider müsse die Unschuldsvermutung gelten. “Die Schmutzkübelkampagne bricht zusammen”, so Scheuch.

Laut dem Freiheitlichen Vize-Parteichef Norbert Hofer drohe ein Justiz-Skandal. Ressortchefin Claudia Bandion-Ortner (V) sei nun gefordert, Klarheit zu schaffen, so Hofer in einer Aussendung. Jener Beamte, der Medien mit Ermittlungsinformationen versorge, sei “umgehend” zu suspendieren, forderte die FPÖ. Mediale Vorverurteilungen seien jedenfalls eines Rechtsstaats nicht würdig. “Bandion-Ortner ist aufgefordert, raschest die Ermittlungsergebnisse auf den Tisch zu legen und so die wilden Spekulationen zu beenden”, so Hofer.

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