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Die Kaiser Chiefs live in Wien!

Die vielfach gefeierten gar nicht mehr so neuen Helden der internationalen Musikszene kommen am 31. Oktober nach Wien in den Gasometer.

Die Band-Biographie als Fortsetzungsroman
Das letzte Kapitel endete mit den Worten: „…jeder will ein Stück von den Kaiser Chiefs.“

Das vorliegende Update beginnt fast zwei Jahre später, und es handelt – selbstverständlich – von denjenigen Angelegenheiten und Episoden, mit denen sich unsere Protagonisten-Band seither konfrontiert sah. Ihr letztes Album „Employment“ hat zweifelsohne die Erwartungen bei Weitem übertroffen; sowohl die der Fans als auch die der Kritiker: Schließlich wurde „Employment“ von sämtlichen Print-Riesen in Großbritannien (Guardian, NME, The Big Issue etc.pp.) bzw. in den Staaten von Magazinen wie dem Rolling Stone und Spin mit überschwänglichen Lobesrezensionen regelrecht zugeschüttet. Radioredakteure verliebten sich weltweit in den einzigartigen Kaiser-Sound und sorgten u.a. indirekt dafür, dass ihr Debüt stolze 18 Monate in den Top-40 der britischen Charts verweilen konnte…

So kann (und muss!) man 2005 wohl als das Jahr der Chiefs bezeichnen –, ganz egal, ob man seinen Blick nun auf die (Indie-)Tanzflächen, in die Welt der Radiofrequenzen, in audiovisuelle oder gedruckte Medien wirft: Von Parva (Ha!) bis Philadelphia war alles dabei… ja, manchmal kommt das Leben einfach doch ganz anders, als man gedacht hätte. Bereits die Veröffentlichung von „Oh My God“ im Februar des besagten Kaiser-Jahres gab erste Einblicke in das, was noch kommen sollte, und als die Band dann die klangliche Katze aus dem Hut zauberte, war allen im Handumdrehen klar, dass da noch (verdammt viel!) mehr war, wo bereits „I Predict A Riot“ und „Oh My God“ hergekommen waren –, und so wurde mit „Employment“ letztlich sogar das oftmals so sinnentleerte Sprichwort „All Killer, No Filler“ endlich auf einem lautstarken Fundament verschraubt. Dass dieser „Keine-halbe-Sachen“-Ansatz auch für ihre Bühnenaktivitäten gilt, zeigten die Chiefs wiederholt in jeweils rund 75-minütigen Hi-Energy-Rundumschlägen, die ihnen sogar den Brit Award als „Best Live Act“ einbrachten (was nur einer von drei Awards war, die sie an jenem glorreichen Brit-Abend in Empfang nehmen konnten…).

Auch stand Glastonbury 2005 gänzlich unter dem Banner der Kaiser Chiefs. Es war ihr Festival, ihre große Show: Während wiederum das berüchtigte Wetterproblem den Genussfaktor einiger Festivalgäste zu schmälern drohte, übernahmen die Chiefs die Hauptbühne am Samstag – mit folgendem Ergebnis: Ein Publikum, das ihnen aus der kollektiven Hand fraß, dazu ein überdimensionaler aufblasbarer Dinosaurier, der, während er gerade beim Crowd-Surfing war, sogar ausnahmsweise von Sonnenstrahlen getroffen wurde. Es geschehen also doch noch Zeichen und Wunder. Im besagten Sommer wurde zudem das 20-jährige Bestehen von Live Aid zelebriert, und Kaiser Chiefs waren dafür verantwortlich, die große Show in Philadelphia zu eröffnen. Es war derjenige Tag, an dem sie sich sogar mit Stevie Wonder eine Bühne teilen sollten…
Die nächsten Singles „Modern Way“ und das wieder aufgelegte „I Predict A Riot“ (nunmehr als absoluter Smash-Hit!) festigten ihren Ruf als umtriebige und rastlose Band, wobei allein ihre Entwicklung im besagten Jahr (2005) Bände spricht: Angefangen mit einem mehr oder weniger mickrigen Opening-Slot im Rahmen der NME-Brats-Tour, gemeinsam mit Bloc Party, The Futureheads und The Killers, hatten sie sich nur 12 Monate später zu einer Band entwickelt, die mit siebenstelligen Albumverkäufen (allein in UK) und einer fesselnden Live-Sause zu einer tatsächlich kaiserlichen Combo avanciert waren. Genau an diesem Punkt müsste man wohl wieder einen Punkt setzen und ein neues Kapitel einläuten…

Das vergangene Jahr im Kaiser-Camp war von weiteren Live-Aktivitäten gezeichnet, wobei sich manche davon sogar als die größten Shows ihrer bisherigen Bandgeschichte entpuppten: Zwei phänomenale Konzerte im Londoner „Alexandra Place“ bzw. im „Millennium Square“ in ihrer Heimatstadt Leeds besiegelten die „Employment“-Ära endgültig. „Employment“ war Geschichte; eine Geschichte jedoch, die sich schon zu diesem Zeitpunkt weltweit knapp 3 Millionen Mal verkauft hatte.

Sie verbrachten den Sommer (2006) mit unvergessenen Live-Sets im Rahmen der Reading-, Leeds-, T In The Park- und Oxygen-Festivals und machten sich dann an die Arbeit, um ihr „zweites Album“ – jenen so oft beschrienen Angstmacher! – fertig zu stellen. Während sie mit einem Bein also in Leeds und bei der Arbeit waren, rastlos Ideen ausbrüteten, komponierten und Aufnahmen machten, sollte diejenige Auszeichnungsserie allerdings immer noch andauern, die das eigentlich ad acta gelegte „Employment“-Album ihnen bescherte: Mit der „Album of the Year“-Auszeichnung bei den NME-Awards und einem Ivor-Novello-Award sollten Kaiser Chiefs doch tatsächlich in die Riege der größten Songwriter aller Zeiten aufrücken…

Zeitgleich testeten sie eine Handvoll neuer Tracks auf diversen Bühnen aus, die sie in ganz Europa bespielten, und der Rest wurde schließlich in Leeds geschrieben und einstudiert. Diejenigen 22 Stücke, die aus diesen Sessions hervorgingen, bilden den Pool, aus dem die Chiefs das Werk geformt haben, was nunmehr den Namen „Yours Truly, Angry Mob“ trägt. Und damit (mit einem derartig bezeichnenden Titel!) kann auch schon das nächste Kapitel beginnen…

www.kaiserchiefs.co.uk

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