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Nationalfeiertag: Viele Vorbereitungen, eine Umfrage und der Tagesbefehl

Bundesheer-Panzer wurden für den Aufbau der Bundesheer-Leistungsschau am Nationalfeiertag zum Wiener Heldenplatz transportiert
Bundesheer-Panzer wurden für den Aufbau der Bundesheer-Leistungsschau am Nationalfeiertag zum Wiener Heldenplatz transportiert ©APA
Die Vorbereitungen für die Nationalfertag-Feierlichkeiten in Wien laufen auf Hochtouren. Am Mittwochmorgen erreichten bereits diverse Panzer des österreichischen Bundesheeres den Heldenplatz. Auch der Bundespräsident äußerte sich über die Bedeutung des Feiertages - während viele Österreicher laut einer Umfrage gar nicht wissen, worum es geht.
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Nach den Hubschraubern am Montag haben sich am Mittwoch auch die Bundesheer-Panzer für die Leistungsschau am Nationalfeiertag am Heldenplatz in Stellung gebracht.

Morgendliche Panzer-Fahrt zum Heldenplatz

Schon um 5.00 Uhr Früh sind fünf Panzer und gepanzerte Fahrzeuge vom Arsenal über den Ring zum Heldenplatz gefahren. Verkehrsbehinderungen wurden dadurch nicht verursacht, hieß es von der Pressestelle des Bundesheeres über die Fahrt zum Heldenplatz.

Fischer lobt “bewährtes” Mischsystem

Bundespräsident Heinz Fischer hat in seinem “Tagesbefehl” zum Nationalfeiertag erneut seine Sympathie für die allgemeine Wehrpflicht ausgedrückt. Wörtlich spricht er von einem “bewährten Mischsystem” von Grundwehrdienern, Zeit-, Berufs- und Milizsoldaten, das in “professioneller Weise” seine verfassungsmäßigen Aufgaben für Österreich erfülle.

Ob ein Wechsel in Richtung Berufsheer vorzunehmen sei, darüber entscheide die Bevölkerung, schreibt Fischer weiter. Jedenfalls würden aber weitere Schritte zur Modernisierung des Heers notwendig sein, um auch für die Bewältigung künftiger Anforderungen bestmöglich vorbereitet zu sein.

Neutralität wird gewürdigt

Ausdrücklich gewürdigt wird von Fischer auch die Neutralität, deren Beschluss ja das Datum für den Nationalfeiertag festgelegt hat. Mit dieser habe sich Österreich zu einer Friedenspolitik entschlossen und darüber hinaus verpflichtet, keinem Militärbündnis beizutreten und keine militärischen Stützpunkte fremder Staaten auf seinem Gebiet zuzulassen.

Diese Neutralität sei jedoch immer eine militärische und keine weltanschauliche gewesen. Daher fühle sich Österreich berechtigt und verpflichtet, an europäischen und globalen Bemühungen um Schaffung und Erhaltung von Frieden und Gerechtigkeit mitzuwirken.

Bedeutung geht laut Umfrage verloren

Der Nationalfeiertag wird in Österreich großteils nur noch als freier Tag empfunden, die Bedeutung des 26. Oktober geht im Bewusstsein der Bevölkerung zunehmend verloren. Das ist das Kern-Ergebnis einer Umfrage von “Marketagent.com”. Dass sie nicht arbeiten müssen, wissen die Österreicher immerhin. Laut der Online-Umfrage (Sample 500) ist 89 Prozent bekannt, dass der 26. Oktober ein gesetzlicher Feiertag ist. 71 Prozent wissen, dass an diesem Tag der Nationalfeiertag begangen wird. Aber nur zwei von fünf Personen kennen den genauen Hintergrund dieses Feiertages, wobei die Wissenslücke bei den jungen Österreichern unter 30 Jahren groß ist.

Wenige wissen, worum es geht

Nur zwei von fünf Österreichern geben an, sicher zu wissen, worum es geht – also den Beschluss des Neutralitätsgesetzes. 43 Prozent haben ungefähr eine Ahnung und jeder sechste Befragte gibt zu, bruchstückhaft bis gar nicht zu wissen, was am 26. Oktober gefeiert wird. Große Unterschiede zeigen sich zwischen den Generationen. Besonders groß ist die Wissenslücke bei den 14- bis 19-Jährigen, von denen nur etwas mehr als jeder Fünfte (22 Prozent) von sich zu behauptet, den Hintergrund des Nationalfeiertags zu kennen. Zum Vergleich: Knapp 60 Prozent der 60- bis 69-Jährigen wissen genau, was am 26. Oktober in Österreich gefeiert wird.

Besser als der Hintergrund des Nationalfeiertags ist übrigens die Bundeshymne bekannt: Zumindest die erste Strophe kennen nach eigener Angabe zwei Drittel der Österreicher (67 Prozent) auswendig, fast jeder Zehnte kann angeblich sogar die gesamte Bundeshymne mit allen Strophen frei aus dem Gedächtnis rezipieren (9 Prozent).

Teilnahme an Nationalfeiertag-Events

An offiziellen Feierlichkeiten wie zum Beispiel Umzügen, Paraden, Leistungsschauen oder Angelobungen nimmt laut Umfrage gut jeder sechste Österreicher hin und wieder am Nationalfeiertag teil, 38 Prozent zumindest “selten”. Jeder vierte Österreicher (25%) nützt den 26. Oktober für sonstige organisierte Aktivitäten wie diverse Breitensportveranstaltungen, organisierte Ausflüge, kostenlose Museumsbesuche, etc. Das bevorstehende durch den Nationalfeiertag verlängerte Wochenende wird heuer jeder Fünfte (19 Prozent) zum Verreisen nutzen.

(apa/red)

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