Vollbart und Bierbauch verbinden. So hatte der aufstrebende Soul- und Americana-Musiker Nathaniel Rateliff mit seiner Band The Night Sweats bei seinem Wien-Auftritt Dienstagabend gleich die doppelte Ehre: Nicht nur die energiegeladene Performance des Amerikaners im WUK selbst überzeugte. Etliche seiner Körperdoubles im Publikum schätzten die Musik als Beschallung einer bierseligen Studentenparty.
Rateliff stilsicher im Americana-Style
Seit mehr als zehn Jahren mischt Rateliff die Americana-Szene auf. Stilsicher singt er sich abwechselnd durch Blues-, Folk und R&B-Gefilde. Mit dem aktuellen Album “Tearing at the Seams” legt er den Schwerpunkt auf Soul, angesiedelt zwischen Memphis-Sound und Van Morrison. Der Erfolg gibt ihm recht: Sowohl Charts als auch Ticket-Verkäufe gehen konstant nach oben – auch wenn er das leidige Label “Alternative” nicht los wird.
Wiener WUK platze aus allen Nähten
Dass das WUK beim Auftritt der Night Sweats aus allen Nähten platzte, ist vermutlich auch der Klassifizierung als “Indie”-Künstler zu verdanken. Das überwiegend junge, studentische Publikum nutzte jedenfalls die Gelegenheit für eine ausgelassene Party. Satte Bläsersätze, erdige Grooves und Rateliffs Raspel-Gesang setzten sich auch mühelos im Bier-Dunst durch. Und auch ein paar neue tatsächliche Fans dürfte er gewonnen haben.
(APA/red)