Er ordnete an, dass das Kabinett innerhalb von zwei Tagen eine Liste “breit angelegter Maßnahmen” unter anderem im Tourismus, Handel und Flugverkehr erarbeiten soll. Der “aggressive Akt” der Türkei bleibe nicht ohne Antwort, sagte Medwedew russischen Agenturen zufolge.
Atomkraftwerkbau, Gaspipeline wackeln
Wirtschaftsminister Alexej Uljukajew zufolge könnten die Sanktionen unter anderem den Bau des ersten türkischen Atomkraftwerks treffen. Das etwa 22 Milliarden Dollar (21 Mrd. Euro) schwere Projekt ist derzeit der größte Auftrag der russischen Atomholding Rosatom. Auch die geplante Gaspipeline Turkish Stream könnte betroffen sein.
Moskau fordert Russen auf, Türkei zu verlassen
Für das bei Russen beliebte Urlaubsland Türkei gab das Außenministerium in Moskau eine Reisewarnung heraus. “Angesichts der aktuellen terroristischen Bedrohung in der Türkei wiederholen wir unseren Aufruf an die russischen Staatsbürger davon abzusehen, die Türkei zu besuchen, und rufen diejenigen auf, die sich dort aus persönlichen Gründen aufhalten, nach Hause zurückzukehren”, erklärte das russische Außenministerium am Donnerstag. Bereits zuvor hatten russische Reisebüros alle Türkei-Fahrten vorerst bis Jahresende annulliert. Der Türkei entstehe dadurch ein Schaden von zehn Milliarden US-Dollar, meinte ein Behördensprecher in Moskau. Der prominente russische Kulturpolitiker Michail Schwydkoi sagte, ein geplantes russisch-türkisches Jahr der Kultur werde gestrichen.
(APA)