Wien ist wieder Mode: Bis Sonntag zeigt die MQ Vienna Fashion Week.13 mehr als 50 Shows mit Kollektionen von über 80 Modeschöpfern, gut 30 davon aus Österreich. Modefans können Tragbares wie Ausgefallenes am Laufsteg begutachten sowie an Messeständen anprobieren und kaufen.
Mode-Auftakt im Museumsquartier
Den Auftakt machten am Dienstagabend die Österreicher. Die Wiener Couturistin Susanne Bisovsky präsentierte ihre Inszenierung “3Maederlhouse”. Mit einer Melange aus theatralischer Folklore und Wiener Chic geht die ehemalige Schülerin von Vivienne Westwood und Ex-Mitarbeiterin von Helmut Lang einen ganz eigenständigen Weg, den zuletzt die einflussreiche Modechefin der Herald Tribune, Suzie Menkes, ins Rampenlicht rückte. “Im Namen der Rose”, ihrem Lieblingsmuster, bringt Bisovsky ihre Leidenschaft für Tracht und Handwerkskunst zum Blühen.
Die an den traditionellen angelehnten Oberteile zu den weiten, gefältelten und gebauschten Röcken, aus viellagigem schwarzem Tüll, schwerem Samt, Strick oder zarter Spitze, mal mit Blockstreifen und dann wieder rot-weiß kariert, “passen allen Frauen, nicht nur den sehr großen, schlanken”, sagte eine bekennende Anhängerin im Publikum. Unter den weiblichen Gästen fanden sich auffallend viele Damen, die sich teils von Kopf bis Fuß, teils mit Accessoires wie Handtaschen, Schnürstiefeln, geklöppelten Spitzenkrägen oder dem für die Designerin typischen Kopftuch aus dem Atelier Bisovsky ausstaffiert hatten.
MQ Fashion Week ist eröffnet
Zuvor war ein Querschnitt heimischen Modeschaffens zu sehen: Jeder der teilnehmenden Designer mit eigener Show in den kommenden Tagen zeigte zur Eröffnung ein Kernstück seiner aktuellen Kollektion. Auch auf Folklore setzte die Manufaktur Herzblut mit einem rockigen Dirndl in Schwarz und Silber. Das Label Elfenkleid schickte eine engelsgleiche Robe ganz in Weiß los.
Bei Michel Mayer dreht sich heuer alles um das Rechteck, das drapiert, ineinander verdreht oder aneinandergereiht für feminine Looks sorgt, etwa als bodenlanges Abendkleid aus viellagigem Tüll in Schwarz und Dunkelblau. Anelia Peschev stellte sich mit einem Shorty-Hosenanzug in Goldbrokat ein. Für das Label Tiberius kreierte Chefdesigner Marcos Valenzuela ein schwarzes Lederkleid samt Überwurf aus Stofffransen.
Wien im Zeichen der Mode
Einen Ausblick auf ihre – für Mittwochabend angesetzte – Show gab auch die gebürtige Russin Elvira Kargapotsera, die mit ihrem eleganten Label Irina Vitjaz schon länger heimische Promi-Klientel wie die Sopranistin Anna Netrebko ausstaffiert. Eröffnen soll dann das deutsche Topmodel Franziska Knuppe.
“Aus Ihrer Wertschätzung kann auch Wertschöpfung werden”, machte Kulturministerin Claudia Schmied (SPÖ) auf dem Laufsteg Werbung für die Pop-up-Stores der Designer im MQ. “Mein Stil ist relativ simpel. Am liebsten trage ich dunkle Hosen” betonte Schmied. Die MQ Vienna Fashion Week dauert bis Sonntag, den 15. September 2013.
(Red./APA)