Sie vertraute den Banken nicht, daher hortete sie das Geld zuhause: Ein sechsstelliger Betrag (die 700.000 Euro waren allerdings von diversen Boulevardmedien frei erfunden) wurde in jener Wohnung gefunden, in der am vergangenen Wochenende die 85-jährige Witwe mit Messer- und Schlagwunden tot aufgefunden wurde. Merkwürdig: Die Wohnung war durchsucht aber nicht richtig durchwühlt worden; das Geld hätte leicht gefunden werden können.
Ihr Sohn, ein HTL-Lehrer in Donaustadt, wusste davon und wies die Ermittler darauf hin. Laut Polizei wurde das Geld nun aus der Wohnung gebracht.Die Leiche der Pensionistin ist am Dienstag gegen 19.00 Uhr gefunden worden. Der ein Stockwerk über der 85-Jährigen wohnende Sohn hatte sich in der Früh von seiner Mutter verabschiedet und war dann zu seinem Arbeitsplatz gefahren. Am Abend wollte der Akademiker bei der betagten Frau nach dem Rechten sehen. Im Wohnzimmer entdeckte er die am Boden liegende Tote und verständigte die Rettung.
DNA-Auswertung läuft gerade
Natürlich gibt es laut Polizeisprecherin Regina Steyrer in einer Wohnung jede Menge DNA-Spuren. Die müssen jetzt in mühevoller Kleinarbeit analysiert werden. Diese Ermittlungsarbeit wird vermutlich Mitte nächster Woche abgeschlossen sein. Ermittelt wird allerdings in alle Richtungen: Das gesamte Umfeld der alten Dame wird durchleuchtet, auch sind noch nicht alle Nachbarn aufgetaucht, und auch in diversen Geschäften, die die Gehbehinderte noch zu Fuß erreichen konnte, sind jede Menge Informationen für die Polizei zu holen.
Die Tatwaffen bleiben verschwunden
Die Todesursache war laut Regina Steyrer die Messerverletzung. Es wurden auch Schlagverletzungen festgestellt, die mit den Krücken der Ermordeten zusammenpassen. Laut Aussage des Sohnes, der die Leiche auch gefunden hatte, fehlt ein passendes Messer – und die Krücken. Der Täter war sorgfältig, seine Spuren zu verwischen… doch das Bargeld, das versteckt (aber nicht allzu gut) in der Wohnung lag, das verschmähte er.