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Tribunal kritisiert Kroatien: Mangelnde Kooperation

Der Präsident des UNO-Kriegsverbrechertribunals für das ehemalige Jugoslawien (ICTY), Patrick Robinson, hat in einem Bericht an die UN-Generalversammlung die Zusammenarbeit zwischen Kroatien und der ICTY-Anklage kritisiert.

Probleme habe das Tribunal bei der Kooperation im Fall Ante Gotovinas sowie bei der Übermittlung von wichtigen Militärdokumenten, schrieb Robinson laut kroatischer Nachrichtenagentur Hina in seinem Bericht am Donnerstag.

Kroatien habe zwar angemessen und rechtzeitig auf die meisten Anfragen der Anklage reagiert, heißt es in dem Bericht, es jedoch seit 2007 verabsäumt, zentrale militärische Unterlagen zur “Operation Sturm” zu übermitteln. In den Ermittlungen über die fehlenden Dokumente, die von Kroatien angefordert worden sind, gebe es kaum Fortschritte, erklärt Robinson in dem Bericht.

Die kroatische Regierung hatte Anfang des Jahres versprochen, den Verbleib der Akten zu klären. Die vermissten Dokumente sollen angeblich belegen, dass die kroatische Armee in der “Operation Sturm” auch militärisch unwichtige Ziele angegriffen habe, weil es ihr um die Vertreibung der Zivilbevölkerung gegangen sei. Im Rahmen der Operation wurde Ende August 1995 die serbische Krajina innerhalb weniger Tage zurückerobert.

Bei der kroatischen Gegenoffensive wurden laut Anklage des UNO-Kriegsverbrechertribunals (ICTY) gegen die Generäle Ante Gotovina, Ivan Cermak und Mladen Markac zwischen 150.000 und 200.000 Serben vertrieben und mehr als 150 getötet. Das kroatische Helsinki Komitee für Menschenrechte geht von 700 Zivilisten aus, die damals umkamen, serbische Stellen sprechen von rund 1.600 Toten.

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