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Russland hilft Serbien mit einer Milliarde Dollar

Russland wird Serbien einen Kredit bis zu einer Milliarde Dollar (684 Mio. Euro) zur Deckung des Budgetdefizits und Infrastrukturprojekte gewähren, meldeten Belgrader Medien am heutigen Montag.

Russlands Finanzminister Alexej Kudrin erklärte demnach am Rande der Jahrestagung vom Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank in Istanbul, dass 350 Mio. Dollar für das Budget Serbiens und der Rest für Infrastrukturprojekte bestimmt seien. Die Kreditbedingungen würden in den zwei kommenden Wochen festgelegt werden.

Die serbische Finanzministerin Diana Dragutinovic, die am Sonntag in Istanbul mit dem russischen Amtskollegen Gespräche über den erwarteten Kredit geführt hatte, erklärte zuvor, dass die Finanzmittel vor Jahresende gewährt sein dürften.

Belgrader Medien spekulierten in den vergangenen Tagen, dass das Kreditabkommen anlässlich des Besuches vom russischen Präsidenten Dmitri Medwedew in Belgrad am 20. Oktober unterzeichnet werden könnte. Unter den Infrastrukturprojekten, die mit dem russischen Kredit finanziert werden dürften, wurde am Wochenende auch der neue Belgrader Bahnhof erwähnt, dessen Fertigstellung wegen mangelnder Finanzmittel seit Jahren nicht voran kommt.

Darüber hinaus will Russland laut dpa auch Bulgarien einen Kredit im Wert von 3,8 Mrd. Euro für den Bau eines Atomkraftwerks bei Belene an der Donau gewähren. Die Entscheidung darüber soll aber von der Beteiligung russischer Unternehmen an den Bauarbeiten abhängen. Das berichtete der bulgarische Staatsrundfunk am Montag unter Berufung auf den russischen Finanzminister Alexej Kudrin. Hintergrund seien Schwierigkeiten bei der Finanzierung des Milliarden-Projekts, an dem sich auch der deutsche Energiekonzern RWE zu 49 Prozent beteiligen soll.

Bulgarien habe sich nicht um einen derartigen Kredit bemüht, sagte dagegen Wirtschafts- und Energieminister Trajtscho Trajkow. Er bestätigte, sein Land verhandle derzeit mit Investoren über den Verkauf von bis zu 30 Prozent der Belene-Anteile. Bulgarien hält nun 51 Prozent seines künftigen zweiten Kernkraftwerks. Das bei der neuen bürgerlichen Regierung umstrittene Projekt wird derzeit auf seine wirtschaftliche Zweckmäßigkeit überprüft. Eine Entscheidung wird bis Ende Oktober erwartet.

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