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Möglicher Ebola-Verdachtsfall im Kaiser Franz Josef Spital in Wien: Erste Details

Im Kaiser Franz Josef Spital soll es einen ersten Ebola-Verdacht geben
Im Kaiser Franz Josef Spital soll es einen ersten Ebola-Verdacht geben ©APA (Sujet)
Die Stadt Wien hat am Mittwoch einen möglichen Ebola-Verdachtsfall gemeldet. Eine 45-Jährige Frau sei mit hohem Fieber, Kopf -und Gliederschmerzen nach der Rückkehr von einer Nigeria-Reise in die Infektionsabteilung des Kaiser Franz Josef Spitals eingeliefert worden.
Erster Ebola-Verdacht in Wien
Isolationsstation im KFJ
Entwarnung in OÖ
Entwarnung in Tirol

Dies teilte die MA 15 mit und bestätigte damit einen Bericht der “Kronen Zeitung”.

Patientin wird im KFJ untersucht

Der Verdacht einer Ebola-Infektion hätte vorerst nicht ausgeschlossen werden können. “Die Patientin wird derzeit unter Isolierbedingungen untersucht und behandelt”, hieß es in der Aussendung. Die Infektionsabteilung am KFJ des Wiener Krankenanstaltenverbundes unter Leitung von Christoph Wenisch ist für die Aufnahme solcher Patienten vorgesehen und speziell ausgerüstet.

Diagnose ist im Gange: Proben im Hamburg

Die medizinische Abklärung sowie die gesundheitsbehördlichen Erhebungen sind am Laufen. Zur Feststellung der Diagnose sind Proben abgenommen worden und an das Bernhard-Nocht-Institut in Hamburg geschickt worden. Die endgültigen Testergebnisse würden spätestens innerhalb 48 Stunden vorliegen, hieß es in der Aussendung.

An dem Hamburger Institut sind derzeit die Untersuchungen von Blutproben auf Ebola-Viren konzentriert. Dies erfolgt mit der sogenannten Polymerase-Chain-Reaction (PCR), bei der zunächst das Erbgut möglicherweise enthaltener Viren vermehrt und dann nachgewiesen wird. Dafür sind spezielle Labor-Ansätze notwendig, die das Institut in Hamburg etabliert hat. Erst bei größerem Bedarf soll dies in Europa auch in anderen Labors erfolgen.

Patientin in stabilem Zustand

“Die Dame ist in einem stabilen Zustand. Sie wird wegen ihres Fiebers behandelt”, erklärte Mittwochnachmittag die Wiener Landessanitätsdirektorin Karin Spacek zu dem möglichen Ebola-Verdachtsfall in der Bundeshauptstadt. Die Betroffene wurde in der speziell dafür eingerichteten Station im Kaiser-Franz-Josef-Spital betreut.
Die betroffene Frau war nach Nigeria im Rahmen eines Urlaubs gereist. Sie hat angegeben, nicht in irgendeiner Weise mit Personen in Kontakt gekommen zu sein, bei denen Ebola-Verdacht vorliegen hätte können. Das ist auch sehr unwahrscheinlich.

Nigeria nur peripher betroffen

Nigeria hat mit einer Bevölkerung von 170 Millionen Einwohnern bisher 17 bestätigte und Verdachtsfälle mit der Erkrankung gemeldet und ist somit in Afrika bisher nur sehr peripher von dem Ausbruch der Virusinfektion betroffen. Der erste Patient in Nigeria hatte sich die Infektion in Westafrika zugezogen und war nach Lagos gereist.

Mittwochnachmittag liefen die Laboruntersuchungen. Sie erfolgen in zwei Stufen: über einen Schnelltest und gleichzeitig über einen Polymerase-Chain-Reaction Test, der in Hamburg erfolgt. Das Ergebnis des Bestätigungstests dürfte morgen, Donnerstag, vorliegen.

Ebola-Verdacht: Unspezifische Symptome

Das Problem bei Ebola-Verdachtsfällen liegt darin, dass die anfänglichen Symptome sehr unspezifisch sind. Fieber, Gliederschmerzen, Durchfall etc. treten auch bei vielen anderen Tropen- und Reiseerkrankungen auf, zum Beispiel bei Typhus und Malaria etc. Deshalb ist man derzeit in solchen Fällen vorsichtig. Das gilt besonders für Personen mit einer Reisegeschichte in von Ebola betroffene Länder.

Todesfall in Tirol – Erkrankung in OÖ

Bisher ist man in Österreich bei einem Todesfall in Tirol und zwei Erkrankungsfällen in Oberösterreich von einem möglichen Ebola-Verdacht ausgegangen. Sie stellten sich aber alle als negativ heraus – genauso wie derartige Fälle sonst in Europa.

Ebola: Das meldet die WHO

Nach den Daten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Nigeria bis zum 26. August 17 bestätigte und Ebola-Verdachtsfälle gemeldet. Sechs Menschen sind dort bisher an der Krankheit gestorben. Nigeria hat rund 170 Millionen Einwohner und ist Afrikas bevölkerungsreichstes Land. Die Behörden und auch ausländische Experten, zum Beispiel von den nationalen US-Zentren für Krankheitskontrolle (CDC) – sind dort intensiv mit Maßnahmen zur Auffindung, Isolierung und Betreuung von Patienten, Verdachtsfällen und Kontaktpersonen beschäftigt. Laut “Kronenzeitung” soll die 45-Jährige nach Nigeria für einen Verwandtenbesuch gereist sein.

(apa/red)

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