Das schlechte Ergebnis der Wiener Taxifahrer im europaweiten Test des deutschen Autofahrerclubs ADAC wird offenbar nicht ohne Konsequenzen bleiben. Von den 22 europäischen Städten, in denen getestet wurde, landete Wien gerade einmal auf Platz 18. Seitens der Wiener Wirtschaftskammer wird diese schlechte Platzierung “sehr, sehr ernst” genommen. Maßnahmen zur Verbesserung der Situation sollen nun folgen.Abgeklärt gibt sich der Wien-Tourismus-Direktor Norbert Kettner, der das Resultat als “bedauerlich, aber nachvollziehbar” bezeichnet. Eine Verbesserung sei dringend nötig, da der Status Quo mittelfristig schädlich für den Tourismus- und Kongressstandort Wien sei. “Die Guten müssen identifiziert, die schwarzen Schafe eliminiert werden,” so Kettner gegenüber der APA.
Mystery Shopping für mehr Taxi-Qualität
Nun will man mittels Mystery Shopping dafür sorgen, dass die dringend notwendige Verbesserung eintritt. Dabei sollen externe Personen sowie Mitarbeiter der Taxi-Innung als Fahrgäste Taxifahrten unternehmen und dabei die Qualität erheben. Werden die gewünschten Qualitätsstandards nicht eingehalten, solle es Konsequenzen für den Fahrer geben.
Eine Stellungnahme der Taxi-Innung steht diesbezüglich noch aus. Zumindest sei zwischen der Innung und dem Wien-Tourismus in der Vergangenheit schon mehrfach besprochen worden, wie die Qualitätssicherung für Taxifahrer aussehen könnte – beispielsweise durch ein einheitliches Erscheinungsbild oder eine verbesserte Taxifahrerausbildung. Passiert sei jedoch noch nichts, weshalb das Wien-Tourismus-Team nun selbst tätig geworden ist. Am 12. Oktober will man präsentieren, wie ein tolles Taxi und eine perfekte Uniform aussehen könnten, und bei der Gelegenheit auch die Ergebnisse eines eigenen Mystery-Tests veröffentlichen.
Das Taxi-Test-Ergebnis im Vergleich
Gesamtsieger des ADAC-Tests wurde übrigens Barcelona, das Schlusslicht bildete die slowenische Hauptstadt Ljubljana. Während deutsche Städte sehr gute Ergebnisse verzeichneten und vielfach die vordersten Ränge belegten, landete Rom in der Fahrerwertung auf dem letzten Platz. Für Wien gibt es nach dem schlechten Ergebnis jedenfalls noch einiges an Verbesserungspotential. Einschränkend ist zum schlechten Ergebnis Wiens noch zu sagen, dass beim Test pro Stadt nur 10 Taxi-Fahrten unternommen wurden.