AA

Mariahilfer Straße: Bürgermeister Häupl will Vassilakou "noch" nichts diktieren

Michael Häupl zum Streitthema "Mariahilfer Straße Neu".
Michael Häupl zum Streitthema "Mariahilfer Straße Neu". ©APA
Wiens Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) will Vizebürgermeisterin und Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) in Sachen Mariahilfer Straße nichts "noch" diktieren . "Selbstverständlich" könne man das Projekt ernsthaft weiterführen, wobei er zwei Probleme ortet: die Busspur und die Radfahrer.
Neue Route für 13A
Alle Infos zur Umgestaltung
Start der "MaHü neu"

Das sagte er in einem Interview mit der Gratiszeitung “Heute” am Mittwoch. “Die Frau Vizebürgermeister wird Lösungen finden. Ich sage ,Ja’ zur Fußgängerzone, die ist vernünftig”, ist Häupl zuversichtlich.

Auf die Feststellung, dass sich viele gewundert hätten, dass die SPÖ in Sachen Mariahilfer Straße so lange ruhig hielt, antwortete der Bürgermeister: “Man kann nicht ununterbrochen über einen Partner drüberfahren.”Er forderte außerdem, dass Vassilakou die für die Wiener Linien zuständige Stadträtin Renate Brauner (SPÖ) in die Gespräche rund um den 13A, dessen Route verändert werden soll, einbindet. Denn Häupl betonte, dass es bei dem Projekt “zwei Kernfragen zu lösen” gebe: die Busspur und die Radfahrer.

Info-Erlebnistag auf Mariahilfer Straße

Vassilakou will übrigens am Samstag gemeinsam mit den Bezirken Neubau und Mariahilf die verkehrsberuhigte Mariahilfer Straße mit einem “Info- und Erlebnistag” feiern, wie in einer Aussendung angekündigt wurde. Dann soll demonstriert werden, was die Shoppingmeile nun alles kann – Artisten, kostenloses Rad-Rikscha-Service und Kinderspielmöglichkeiten inklusive.

Die beiden Rathaus-Oppositionsparteien fordern unterdessen ein Machtwort Häupls in Sachen Mariahilfer Straße. Die Umgestaltung der “Mahü” und die damit verbundene Zerstörung einer gut funktionierenden Einkaufsstraße “ist nun bereits die x-te Chaos-Aktion von Verkehrsstadträtin Vassilakou”, ärgerte sich ÖVP-Landesgeschäftsführer Alfred Hoch in einer Aussendung. “Es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis innerhalb der SPÖ eine massive Rebellion ausbricht, sollte Häupl nicht bald eine deutliches Machtwort sprechen und dem orientierungslosen Walten der grünen Verkehrsstadträtin einen Riegel vorschieben”, prophezeite er.

Vassilakou zeigt sich unbeeindruckt 

Maria Vassilakou zeigt sich indes unbeeindruckt von der medial geübten Kritik des Bürgermeisters. Die Mariahilfer Straße sei ein gemeinsames Projekt von Grünen und SPÖ, die Zusammenarbeit funktioniere hervorragend, alles andere sei “Wahlkampfgetöse”, sagte sie am Mittwoch am Rande einer Pressekonferenz.

Die Bürger seien eingebunden, man optimiere laufend, und am Ende werde es eine Bürgerbefragung geben, so die Vizebürgermeisterin. Aktuelle Wortmeldungen sah sie im Zusammenhang mit der Nationalratswahl am 29. September, denn Häupl bezeichne Wahlkämpfe bekanntermaßen selbst als Zeiten fokussierter Unintelligenz. Wobei sie ihren Regierungspartner gleich wieder ausnahm: “Unser Bürgermeister ist immer intelligent.”

Die Kritik, dass sie sich mit Vizebürgermeisterin Renate Brauner (SPÖ) nicht ausreichend abspreche, ließ die Grüne nicht gelten. Jeder Schritt sei in engster Absprache erfolgt, das gelte auch für die neue Route der Buslinie 13A. Nicht äußern wollte sie sich zum umstrittenen Einfärben der Wiener Radwege. In welchem Ausmaß dies geschehen werde, sei noch offen.

(APA)

  • VIENNA.AT
  • Wien
  • Mariahilfer Straße: Bürgermeister Häupl will Vassilakou "noch" nichts diktieren
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen