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Vom Ceske srdce zum Franz Horr-Stadion

Das Franz-Horr-Stadion wurde ursprünglich als Ceské srdce ("Tschechiches Herz") vom damaligen Erstligisten SK Slovan Wien erbaut.

In der Saison 1922/23 stieg der tschechische Immigrantenklub in die höchste österreichische Spielklasse auf, der Ruf nach einem großen Stadion für die zahlreichen tschechischen Anhänger wurde immer lauter. Am 15. August 1925 wurde die neue Anlage mit einem kleinen Turnier eingeweiht; unter anderem mit der Vienna und Sparta Prag. Bis zum Zweiten Weltkrieg trug der Verein seine Spiele Ceské srdce aus.

Speedway statt Fußball
Nach Ende des Krieges zog Slovan, finanziell angeschlagen, auf den Red-Star-Platz, die Anlage in Favoriten wurde der Gemeinde Wien übergeben, die ihrerseits den Platz sanierte und ihn am 6.  August 1949 der ASKÖ übergab. Vom ASKÖ wurden hier zwar einige Sportveranstaltungen abgehalten, so fanden beispielsweise Speedwayrennen statt, Fußballmeisterschaftsspiele wurden jedoch nicht mehr abgehalten.

Austria auf der Suche…
Fußballerisches Interesse an der Anlage kam erst wieder in den 1970er Jahren auf. Die Wiener Austria war auf der Suche nach einer neuen Heimstätte. Bis 1930 trugen die Veilchen ihre Spiele im legendären Ober St. Veiter Stadion aus, das allerdings ein Opfer des damaligen Wiener Baubooms wurde. So waren die Austrianer gezwungen ihre Spiele in den folgenden Jahrzehnten im
für die Austria meist überdimensionierten Praterstadion auszutragen.

Sanierung durch WFV
Im Jahr 1973 nahm der damalige Präsident des Wiener Fußballverbandes (WFV), Franz Horr, die Initiative in die Hand: der WFV kaufte das Stadion, saniertes es und schloss einen 10-Jahres-Vertrag mit der Wiener Austria ab. Am 26. August 1973 fand nach über 40 Jahren wieder ein Erstligaspiel im nunmehrigen WFV-Stadion statt, erster Torschütze nach der lange Pause war Julio César Morales, der die Austria beim 4:1-Sieg über die Vienna vor 11.000 Zuschauern auf die Siegerstraße brachte.

Rapid und Austria in einem Stadion
Der mangelnde Komfort und die schlechte Anbindung an den öffentlichen Verkehr wirkte sich allerdings bald negativ auf die Zuschauerzuzahl aus, der Besucherschnitt sank auf 4.000. Zwar wurden vom Wiener Gemeinderat weitere Gelder für den Stadion-Ausbau genehmigt, die Austria selbst wollte aber lieber im moderneren Weststadion spielen. So zog nach der Eröffnung des Weststadions 1977 neben Rapid auch die Austria ein, was naturgemäß den Unmut der violetten Fans erregte, die keinesfalls ein Stadion mit dem Erzrivalen in dessen Heimatbezirk teilen wollten.

Ende der Odyssee
Der Fanzorn führte denn auch dazu, dass die Ausbaupläne des Franz-Horr-Stadions in den folgenden Jahren wieder auflebten. Im Jahr 1978 wurde ein Vertrag mit der Stadt über die erste Ausbaustufe – den Bau einer Nordtribüne als Ergänzung zur historischen Südtribüne – abgeschlossen. Und am 22. August wurde das erste Spiel der Meisterschaftssaison 1982/83 im ausgebauten Stadion ausgetragen. Seither wurde die Anlage am Laaer Berg immer weiter ausgebaut. So gilt die neue Südtribüne als Glanzstück des Stadions. Sie wurde am 21. Juli 1999 eingeweiht und auf den Namen „Matthias Sindelar-Tribüne“ getauft.

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