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Lugner City: Gewerkschaft protestierte gegen Arbeitszeiten

45 Arbeitnehmervertreter protestierten am Mittwochvormittag vor der Wiener Lugner City gegen die geplante Ausdehnung der Öffnungszeiten.

Die GPA- djp (Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier) machte ihrem Ärger über die Pläne von Österreichs bekanntestem Baumeister und Einkaufszentrums-Betreiber Richard Lugner in Sachen Öffnungszeiten-Liberalisierung Luft. Rund 45 Arbeitnehmervertreter waren ausgerückt, um vor den Eingängen der Lugner City um zu protestieren und über die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter zu informieren.

“Angestellte haben Rechte – Auch in der Lugner City”

Die Gewerkschafter hatte dabei vor allem die Wochenend-Dienste im Visier: “Handelsangestellte HABEN RECHTE – Auch in der Lugner City!” war auf zahlreichen Schildern zu lesen. An sich stand im Zentrum der Aktion, die Kunden zu informieren. Gesetze und kollektivvertragliche Regelungen würden oft nicht beachtet. Weitere großflächige Informationsinitiativen im Umfeld der Lugner City seien geplant, kündigte er an.

Keine Verhandlungen mit Richard Lugner

Allerdings ist keine Kontaktaufnahme mit dem Hausherren geplant: “Wir verhandeln nicht mit Herrn Lugner“, so der stellvertretende GPA-djp-Bundesgeschäftsführer Karl Proyer. Zufällig habe man den Ort für die heutige Aktion natürlich nicht gewählt. Gerade “Mörtel” würde sich auf Rechte berufen, wenn es um seinen Profit geht – um die Rechte der in seinem Haus Beschäftigten sei es aber oft schlecht bestellt.

Richard Lugner verwies darauf, dass niemand am Wochenende eingesetzt werden soll, der nicht kann oder möchte: “Die Alleinerzieherin muss natürlich nicht – viele andere begrüßen allerdings eine derartige Gelegenheit.” Immerhin gebe es einen Zuschlag von 100 Prozent und einen freien Tag. Einer von der GPA- djp unlängst durchgeführten Blitzumfrage in seinem Haus, der zufolge 94 Prozent am Sonntag nicht arbeiten möchten, schenkt er wenig Glauben.

Lugner: “Man muss sich nach den Kundenwünschen richten”

Auch den Vorwurf der mangelnden Umsetzung der Samstagsregelung ließ Lugner nicht gelten: “Dies wird sehr wohl umgesetzt. Wenn die Mitarbeiter aber untereinander ihre Dienste tauschen, muss ihnen das auch gestattet sein.” Er zweifle grundsätzlich an der Legitimation von Gewerkschaften in der heutigen Zeit und kündigte weitere Vorstöße an: So setzt er sich für verlängerte Öffnungszeiten von Apotheken ein und unterstützt die Initiative der Kaffeehausbetreiber. Man müsse sich eben nach den Kundenwünschen richten. Selbst Wiens Bürgermeister Häupl habe dies mit der Einführung der Nacht-U-Bahn getan: “Würde ihm jemand deswegen Profitgier vorwerfen?”, fragte Lugner.

(apa/redaktion)

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