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Life Ball pausiert 2016: Vom "Aufschrei" zum größten Aids-Charity-Event

Der Life Ball findet erst wieder 2017 statt
Der Life Ball findet erst wieder 2017 statt ©APA
Anfangs wurde der Life Ball als "schwuler Aufschrei" abgetan, über die Jahre hinweg wurde er nicht nur immer größer, sondern zu einem der wichtigsten Charity-Events Österreichs. 2016 wird der Ball nicht stattfinden.
Life Ball legt Pause ein
Eindrücke vom Life Ball
Kreative Eröffnung
Fashionshow am Rathausplatz
Alles zum Life Ball

Seit 1992 sammelt das Team rund um Gery Keszler auf dem Life Ball Spenden in Millionenhöhe für den Kampf gegen die Immunschwächekrankheit Aids. 23 Bälle sind es bisher geworden. Im Folgenden ein Überblick, wie der Life Ball von einem “schwulen Aufschrei” zum größten Aids-Charity-Event gewachsen ist.

Gemeinsam mit seinem Freund Torgom Petrosian gründet Gery Keszler 1992 den Verein Aids Life. Nachdem Petrosian an Aids erkrankt, beschließen seine Freunde, in Österreich einen Charity-Event zu organisieren. Der Life Ball war geboren. Petrosian sollte aber nur den ersten Life Ball erleben.

Dieser geht am 29. Mai 1993 über die Bühne. Für das Event bringt Gery Keszler, der früher als Visagist tätig war, Stardesigner Thierry Mugler nach Wien. Der damalige Bürgermeister Helmut Zilk setzt sich dafür ein, dass die Aids-Benefizgala im Rathaus stattfinden kann. Der Life Ball ist somit die einzige Veranstaltung zugunsten von Aids-Organisationen, die in einem “politischen” Gebäude stattfindet. Schon damals konnte sich die Gästeliste sehen lassen: Helena Christensen und Vivienne Westwood waren ebenso gekommen wie heimische Prominente wie Chris Lohner und Alfons Haider. “Am Anfang war der Life Ball wirklich ein schwuler Aufschrei”, erinnerte sich Haider.

Der Erfolg des Life Balls

Aufgrund des großen Erfolges des ersten Life Balls und der enormen Nachfrage beschließen die Organisatoren rund um Keszler 1994 eine “Wiederholung”. Danach ist der Hype nicht mehr aufzuhalten. Karten für das Fest sind binnen Minuten vergriffen, die Spendensummen werden immer höher. Mit der fünfte Ausgabe am 10. Mai 1997 mausert sich der Life Ball zum Megaevent. “Queen of Punk” Vivienne Westwood kommt erneut nach Wien, um die diesjährige Modeshow auszurichten. Als Mitternachtseinlage singt Falco im Rathaus, einer seiner letzten Auftritte in Österreich vor seinem Unfalltod im Februar 1998.

Mit jedem Jahr wird das Fest aufwendiger und pompöser, die Eröffnungszeremonie samt Modeschau auch für Zaungäste im Rathausplatz geöffnet. Auch die Gästeliste wird immer prominenter: Elton John, Neil Tennant, der Sänger der Pet Shop Boys, Ex-Spice-Girl Emma Bunton, Liza Minelli, Heidi Klum, Sharon Stone, Milla Jovovich, Topmodel Naomi Campell, Antonio Banderas, Sean Penn, Whoopi Goldberg, die norwegische Kronprinzessin Mette-Marit oder der Geiger David Garrett – alle kommen sie zu dem Fest.

Die ersten Reaktionen zur Life-Ball Pause

Doch nicht nur das Publikum, auch die Hilfsprojekte werden internationaler: Seit 2006 kooperiert der Life Ball mit der American Foundation for Aids Research (amfAR). Auch die Clinton Foundation HIV/Aids Programme (CHAI) wird unterstützt, der ehemalige US-Präsident Bill Clinton dadurch zum Stammgast. 2010 bildet der Life Ball den Auftakt der Welt-Aids-Konferenz in Wien.

2015 war der vielleicht persönlichste Ball von Organisator Gery Keszler. Völlig unerwartet berichtete Keszler bei seiner Rede davon, sich selbst in Australien in seinen 20ern mit dem HIV-Virus infiziert zu haben. “Ich war einer der ersten in Österreich, der sich mit Aids infiziert hat”, sagte er.

>> Der Life Ball macht 2016 Pause

(Red./APA)

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