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Leopoldstadt: Die grüne Lunge Wiens

Der zweite Bezirk hat sehr viele Grünflächen zu bieten
Der zweite Bezirk hat sehr viele Grünflächen zu bieten ©Schaub-Walzer / PID
VIENNA.at nimmt die Wiener Bezirke unter die Lupe. In dieser Woche präsentieren wir die Geschichte der Leopoldstadt.

Der zweite Gemeindebezirk wird die Leopoldstadt genannt, welche mit 9,27 Quadratkilometer und knapp 96.000 Einwohner zu einem der größten Bezirke der Hauptstadt zählt. Entstanden ist der Bezirk, als sich die Menschen im ehemaligen Auengebiet zwischen der Donau und dem Donaukanal ansiedelten. Früher bestand die Gegend aus den Vorstädten Leopoldstadt, Jägerzeile, Brigittenau, Zwischenbrücken und Kaisermühlen, bis er 1862 eingemeindet wurde. 1900 spielte sich der 20. Bezirk und 1938 der 22. Bezirk aus Wien-Leopoldstadt ab.

Zahlen und Fakten zur Leopoldstadt

79.580 Meter Radwege, 17 städtische Großsportanlagen und 143 Hundekotsackerlspender – oder auch – der Augarten, Karmelitermarkt und natürlich das Riesenrad sind im zweiten Bezirk zu finden. Die Leopoldstadt nimmt rund 4,6 Prozent der Gesamtfläche Wiens ein und rangiert mit 19,25 Quadratkilometern im Bezirksgrößen-Mittelfeld. Etwa ein Fünftel dieses Gebietes nehmen Verkehrsflächen ein.

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Über die Hälfte des Bezirks steht also den Wiener als Freizeit- und Erholungsparadies zur Verfügung. Einen großen Teil davon nimmt die grüne Lunge Wiens – der Prater – ein: Mit einer Fläche von 513 Hektar rund 27 Prozent des 2. Bezirks und 1,2 Prozent der Gesamtfläche der Stadt. Er war ursprünglich im Besitz des Kaisers. 1766 gab Joseph II. das Areal für die Bevölkerung frei. Im Prater finden sich neben beliebten Laufstrecken vier der 18 Naturdenkmäler der Leopoldstadt, so etwa das Mauthner- und das Krebsenwasser. Der Wurstelprater bietet Raum für die eher gesellige Erholung und dem einen oder anderen raschen Adrenalin-Booster.

Viele Kastanien, Hundezonen und Touristen

Die Rosskastanie ist der Baum der Leopoldstädter. Sehr zur Freude bastelnder Kinder sind im Herbst 3.847 der 8.362 Straßenbäume mit Kastanien behangen, so viele wie in keinem anderen Bezirk. Auch für strahlende Kinderaugen und nötige Bewegung sorgen 61 Spielplätze, 26 davon sind für Kleinkinder geeignet, das ist Wien-weit ungeschlagen. Könnte sich ein Hund seinen Wohnort auswählen, würde er vielleicht die Leopoldstadt wählen. 2.786 dort heimische Hunde werden täglich Gassi geführt. Dafür stehen für die Frauerln und Herrln nicht nur die schon erwähnten Sackerl-fürs-Gackerl-Spender sondern auch elf Hundezonen bereit. Insgesamt kommen diese auf eine Fläche von rund 368.800 Quadratmeter, das ergibt 132,4 Quadratmeter für einen Hund – top in Wien.

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Dass all diese Kriterien den zweiten Bezirk zu einem beliebten Stadtteil für die Wiener macht, überrascht wenig. Vielmehr vielleicht, dass TouristInnen den Bezirk stürmen. 1.511.506 Gästenächtigungen konnten im Jahr 2013 verbucht werden – mehr waren es nur in der Inneren Stadt. Das könnte an der Anziehungskraft der Messe Wien, des Vergnügungspraters und des boomenden Karmeliterviertels liegen. Oder an den 6.505 Betten in Hotels und Pensionen, die Wien-BesucherInnen angeboten werden.

Wohnen im Zweiten

Knapp 100.000 Menschen bevölkern den Stadtteil, das sind 5,6 Prozent der Wiener Gesamtbevölkerung und bedeutet Platz vier im Bezirksvergleich. In über 4.750 Gebäuden werden rund 49.700 Wohnungen bewohnt. Ein Drittel der Gebäude stammt aus der Zeit vor 1919. Rein rechnerisch wohnen 2,01 Personen in einer 70 Quadratmeter-Wohnung. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts sank die Bevölkerungszahl im Bezirk Leopoldstadt kontinuierlich. In den letzten Jahren änderte sich dies und die Bevölkerung der Leopoldstadt wuchs.

Politische Ausrichtung im Bezirk

Wien-Leopoldstadt hat den Ruf eines Arbeiterbezirks. Hier dominierte in den letzten Jahren immer die SPÖ. Insgesamt gibt es 60 Bezirksräte, wovon 26 die SPÖ, 13 die FPÖ, 13 die GRÜNEN, 7 die ÖVP und 1 die KPÖ stellt.

Bezirksvorsteher: Karlheinz Hora (SPÖ)
Wohnbevölkerung (1.1.2014): 99.597
Durchschnittsalter (1.1.2014): 39,3
Ausländeranteil (1.1.2014): 27,9
Wahlberechtigte Gemeinderatswahl 2010: 58.433

>> Die Bedeutung der Straßennamen im 2. Bezirk

Quelle: wien.gv.at, MA 23 – Wirtschaft, Arbeit und Statistik / Statistik Austria (Bilder: Schaub-Walzer / PID /VIENNA.at)

(Red.)

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