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Kunst in Wien: Der Kultur-Herbst 2013

Wiens Museen laden mit umfangreichem Programm zum Bestaunen und Verweilen.
Wiens Museen laden mit umfangreichem Programm zum Bestaunen und Verweilen. ©APA
Ein abwechslungsreicher Herbst in Wiens Museen:  Die Qual der Wahl haben die Besucher bei einem hochkarätigen Angebot zwischen Lucian Freud im KHM, der Eröffnung der Belvedere-Dependance im Winterpalais, Henri Matisse und Georg Baselitz in der Albertina oder Kokoschka im Leopold Museum.
Der Opern-Herbst 2013

Am 18. Oktober übernimmt das Belvedere nun jene Prunkräume im einstigen Winterpalais von Prinz Eugen von Savoyen, die bisher vom Finanzministerium genutzt wurden. Freudiger Anlass für die räumliche Erweiterung ist Prinz Eugens Geburtstag, der sich heuer zum 350. Mal jährt.

Die rund 1.500 Quadratmeter werden zunächst mit einer Geburtstagsschau bespielt, Belvedere-Chefin Agnes Husslein-Arco plant in Zukunft ein “Schaufenster des Barocks”, aber auch “zeitgenössische Interventionen” sind Teil des Konzepts. Auch das Obere Belvedere widmet sich dem Jahresregenten, zunächst findet dort ab 18. September im Rahmen der Reihe “Meisterwerke im Fokus” noch die erste Einzelausstellung in einem Museum zu Michael Neder (1807-1882) statt.

Das Untere Belvedere wartet mit einer Emil Nolde-Ausstellung mit “Landschaften, Meeren, Bildnissen, Szenen aus der Großstadt Berlin, religiösen Bildern und Fantasien sowie ausgewählten Folgen von Aquarellen und Ungemalten Bildern” auf (ab 25. Oktober). Das erste gemeinsame Ausstellungsprojekt der Ursula Blickle Stiftung und des 21er Hauses präsentiert Ursula Mayer mit “Aber wir haben sie geliebt” ab 13. Oktober am Hauptbahnhof.

Programm im Kunsthistorischen Museum

Als Kontrapunkt zur im Winter wiedereröffneten Kunstkammer zeigt das KHM im Herbst eine gewichtige Zeitgenossen-Ausstellung. Für den britischen Maler und Sigmund Freud-Enkel Lucian Freud waren die Meisterwerke der Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums “die ersten Bilder, die er gesehen hat und mit denen er aufgewachsen ist”. Das KHM zeigt die Arbeiten des 2011 verstorbenen Künstlers ab 8. Oktober hierzulande nun erstmals.

Freud galt als einer der wichtigsten Künstler der Gegenwart und als “besessenster Maler des Fleisches”. Im KHM sind Leihgaben aus den größten Museen der Welt vertreten, begleitet wird die Ausstellung von einem umfangreichen Rahmenprogramm, in Kooperation mit dem Sigmund Freud Museum ist dort auch eine Fotoschau mit dem Titel “Lucian Freud: Privat” zu sehen.

Herbst-Schau in der Albertina

Nicht weniger “besessen” gibt sich die große Herbst-Schau der Albertina, die ihr zehntes Jahr nach der Wiedereröffnung mit großen Ausstellungen von Max Ernst und Gottfried Helnwein feierte. Ab 20. September widmet sich eine umfangreiche Ausstellung mit rund 150 Werken Henri Matisse und den “Fauves”, deren Bilder heute zu den Wegbereitern der Moderne gezählt werden.

Die meisten Arbeiten von Matisses Künstlerkollegen, die als Fauves (“wilde Tiere”) bezeichnet wurden, wie Andre Derain, Maurice de Vlaminck, Georges Braque oder Kees van Dongen, sind in dieser Ausstellung zum ersten Mal in Wien und in Mitteleuropa überhaupt zu sehen. Ein weiterer Höhepunkt folgt ab 1. November, wenn die Albertina anlässlich des 75. Geburtstages einen Querschnitt des Schaffens von Georg Baselitz zeigt, aus dem das Haus selbst 120 Werke besitzt.

Kokoschka im Leopold Museum

Während im KHM mit Lucian Freud der Körper und in der Albertina die Farbe an sich im Zentrum steht, zeigt das Leopold Museum ab 4. Oktober die große Kokoschka-Schau “Das Ich im Brennpunkt”. Ein besonderer Aspekt der Ausstellung sind jene Fotos aus dem 5.000 Lichtbilder umfassenden Nachlass, die Kokoschkas Leben und Schaffen dokumentieren und die erstmals in einer wissenschaftlich kommentierten Auswahl publiziert werden.

Die in dem gemeinsamen Ausstellungsprojekt des Leopold Museums und dem Oskar Kokoschka-Zentrum der Universität für angewandte Kunst gezeigten Aufnahmen werden Kokoschkas Gemälden und Grafiken komplementär zur Seite gestellt.

Warhol im Kunstforum

Im Bank Austria Kunstforum zeigt man, wie Andy Warhols “emblematische, konzentrierte Handschrift” ab 16. Oktober auf die “unmittelbare Wildheit” von Jean-Michel Basquiat trifft. Zu sehen sind sowohl Einzelwerke wie auch Gemeinschaftsarbeiten der US-amerikanischen Künstler aus den Jahren 1984/85.

Linda McCartneys Fotos sind indes noch bis zum 6. Oktober im Kunsthaus Wien zu sehen. Zehn Tage darauf eröffnet dort bereits die nächste Schau: Der Schweizer Fotograf Michel Comte lichtete so unterschiedliche Ikonen wie Sylvester Stallone, Iggy Pop oder Sophia Loren ab (ab 17. Oktober). Eine “Wiederentdeckung” der österreichisch-britischen Fotografin Edith Tudor-Hart nimmt man sich im Wien Museum ab dem 26. September vor.

(APA)

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