Kardinal Christoph Schönborn warnte in seiner Ansprache davor, sich allzu sicher zu fühlen: “Nehmen wir, wie die Menschen 1913, alles das, was uns lieb und kostbar ist, für zu selbstverständlich? Nehmen wir alles das für selbstverständlich, was unseren Wohlstand, unser gutes Gesundheitswesen, unser gutes soziales Klima ausmacht?” Auch vor 100 Jahren hätten die Menschen den Jahreswechsel voller Zuversicht gefeiert – doch bald darauf sei der 1. Weltkrieg ausgebrochen, mit seinen verheerenden Folgen bis hin zu Sowjetkommunismus, Nationalsozialismus sowie 2. Weltkrieg.
Armut bereitet Kardinal Schönborn Sorge
Der Kardinal sieht “Sorgenzeichen”: “In unserem Lande wächst die Armut, die Lebenssituation von Menschen am Rand der Gesellschaft wird schwieriger, von Alleinerziehenden, Pensionisten mit Mindestpension. Das Realeinkommen der Menschen in unserem Land ist im Sinken, die Sicherheit der Arbeitsplätze ist nicht gegeben.” Gleichwohl wolle er nicht Angst machen, sondern “zur Dankbarkeit einladen”, so Schönborn. Und auf die “Kultur des Füreinander” drängen, zitierte er den kürzlich verstorbenen Nelson Mandela, “der so vielen Hoffnung gegeben hat”.
Füreinander in Österreich
Österreich sei von dieser Kultur geprägt, verwies der Kardinal auf Spendenrekorde. Er verlieh daher der Hoffnung Ausdruck, “dass diese Kultur des Füreinander, die unser Land geprägt hat, stärker sein wird als alles, was unsere Zukunft bedrohen mag”. (APA)