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Hubsi Kramar sperrt das 3raum-anatomietheater in Wien zu

Theatermacher Hubsi Kramar nach der Premiere von "Pension F." im 3raum-anatomietheater
Theatermacher Hubsi Kramar nach der Premiere von "Pension F." im 3raum-anatomietheater ©AP Photo/Hans Punz
Traurige Nachricht für alle Fans des von Hubsi Kramar betriebenen 3raum-anatomietheaters: Mitte Oktober sperrt das Theater nach sieben Jahren zu. Kramar blickt zufrieden zurück - und optimistisch in die Zukunft.
Ehrenkreuz für Kramar
Das Stück "Pension F."

Weil der Pachtvertrag mit der Musikuni im Herbst ausläuft und der “Theaternomade” weiterzieht, heißt es für Hubsi Kramar und das 3raum-anatomietheater Abschiednehmen. Als Abschiedsgeschenk laufen noch Stücke von Oscar Wilde, danach Schlussveranstaltungen wie eine Großversteigerung im Theater – und “Mitte Oktober ist Schluss”, so Kramar.

Hubsi Kramar über das 3raum-anatomietheater

“Das ist der natürliche Ablauf der Dinge. Es ist angenehm zu wissen, dass dieser unglaubliche Selbstausbeutungsprozess ein Ende hat,” meinte Kramar. “Ich bin 65 und mache seit mehr oder weniger 40 Jahren freies Theater, wo man als Theaterdirektor im Grunde Tschickstummeln aufklaubt und Toiletten reinigt.”

Als er den Vertrag mit der Musikuni abschloss, sei ihm klar gewesen, “dass ich versuche, die sieben Jahre durchzuhalten – und das ist mir auch erstaunlich gut gelungen”. Wien habe sich als fruchtbarer Boden entpuppt für seine Arbeit, “wie das in wenigen Städten möglich gewesen wäre”, so Hubsi Kramar. “Es war eine wunderschöne Zeit und es hat mich sehr gefreut. Auch, dass man mich ein wenig unterstützt hat – für jemanden, der die Hand, gern beißt, die ihn füttert, ist das nicht selbstverständlich.”

Zum Abschied gibt’s Oscar Wilde

Künftig werde er “Theater spielen, inszenieren und schreiben, denn das ist ja mein Leben”, aber eben “mich auch freuen über Spazierengehen”. Zum Abschied gibt es zwei Stücke von Oscar Wilde, mit denen Kramar große Erfolge feierte. “Lady Windermeres Fächer” ist ab dem 22. August zu sehen, “Bunbury” am dem 12. September.

Mit Wilde verbinde ihn besonders viel, sagt Kramar über sein “satirisches Volkstheater”. “Er ist für mich der pointierteste Kritiker der Feudalgesellschaft, in der wir nach wie vor leben. Mir gefällt der Witz und die Intelligenz und die Aufrichtigkeit dieser Kritik,” so Hubsi Kramar über den irischen Autor.

(apa/red)

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