In Summe werden 22 Garnituren für den Rund-um-die-Uhr-Betrieb auf allen fünf Linien benötigt. 200 Mitarbeiter schieben dafür Nachtschicht. Die Zahl wird sich auch mit Inbetriebnahme der U2-Verlängerung bis zur Aspernstraße nicht erhöhen. Benutzen kann man die 24-Stunden-U-Bahn mit einem regulären Ticket.
Freifahrt und Party zum Start der Nacht-U-Bahn
In der ersten Nacht laden die Wiener Linien zum “Nightride”, bei dem an 35 Locations der Startschuss für den Nacht-U-Bahn gefeiert werden soll. Ein ausdruckbares Ticket auf http://www.24stundenwien.at/ berechtigt nicht nur zur Freifahrt, sondern gilt auch als Eintrittskarte zu den teilnehmenden Lokalen – darunter B72, Wuk, U4, Ost-Klub, Praterdome, Reigen und Passage.
Zwei Polizisten pro U-Bahn
Künftig wird jeder der 22 Züge in der Nacht von zwei Polizisten begleitet. Zusätzlich werden 22 “Nightliner” der Wiener Linien im gesamten Netz unterwegs sein, um für Deeskalation und die Einhaltung der Regeln zu sorgen. “Wir müssen durch strukturelle Maßnahmen und geschickte Dienstplanung diese Präsenz gewährleisten”, so der Wiener Polizeipräsident Gerhard Pürstl, angesprochen auf die stets beklagte Personalknappheit bei der Exekutive. Man sei bereits seit rund einem Jahr mit etwa 100 Beamten täglich im U-Bahnnetz unterwegs.
Alle Garnituren mit Videokameras ausgestattet
Koordiniert werden Exekutive und Nightliner von einer gemeinsamen Einsatzzentrale aus, die in der Leitstelle der Wiener Linien in Erdberg untergebracht ist. Dort laufen auch sämtliche Bilder der Überwachungskameras in Zügen und Stationen zusammen. Unterwegs sein werden in der Nacht ausschließlich die neuen durchgängigen Garnituren – mit Ausnahme der U6, wo es solche nicht gibt. Dort werden jedoch nur Züge zum Einsatz kommen, die mit Videokameras ausgestattet sind, betonte Wiener-Linien-Geschäftsführer Michael Lichtenegger.
Neue Fahrpläne für Nachtbusse
Die Nachtbusse erhalten ab dem ersten September-Wochenende teils neue Fahrpläne. Auffälligste Änderung: Die Nightlines werden an den Wochenenden keine Ringrunden mehr drehen. Außerdem werden die Busse N25, N50, N58, N64 und N75 gänzlich gestrichen. Andere Routen werden verlängert oder so angepasst, dass sie ans U-Bahnnetz angeschlossen werden. Unverändert bleiben sieben von 17 Nachtbuslinien: N20, N23, N31, N41, N43, N46 und N71.
Umsetzung der Volksbefragung
Die Einführung einer Nacht-U-Bahn in Wien war eines von fünf Themen bei der Volksbefragung im Februar. Damals hatte sich eine knappe Mehrheit der Bewohner der Bundeshaupt dafür entschieden. Zur Freude der Jungen ÖVP: Die Nachwuchspolitiker hatten zuvor schon monatelang für einen 24-Stunden-Betrieb geworben.