Am Montag wurde Heinz Engl als neuer Rektor der Uni Wien angelobt. Engl tritt damit die Nachfolge von Georg Winckler an, der sich nach 12 Jahren aus dem Amt verabschiedete. Zu seinen Zielen befragt, äußerte der neue Rektor gegenüber der APA bei seiner Inauguration, dass in diesen schwierigen Zeiten, die auf die Uni zukommen, eine der ersten Prioritäten die Qualität der Ausbildung der Studenten sein müsse auch wenn dies mehr Geld erfordere. Die Fächervielfalt sei ebenfalls ein wichtiger Wert, der jedoch beeinträchtigt werden könnte, wenn das Budget stagniere.
Zur Möglichkeit von erneuten Studentenprotesten befragt, sprach Engl von einigen Verbesserungen, die sich für die Studierenden schon ergeben hätten, und gab sich abwartend, wie kritisch die Lage an den Unis im neuen Semester durch steigende Studentenzahlen werden könnte. Das Voranmeldesystem gebe hierüber noch nicht genügend Aufschluss. Zur umstrittenen Studieneingangsphase meinte Engl, dass es sich keinesfalls um ein Instrument zur quantitativen Regulierung handle, sondern nur um eine Möglichkeit zur Orientierung der Studierenden. Als besonders streng empfinde er das Prozedere dabei nicht.
Rektor Engl zu Hochschulmilliarde und Raum-Katastrophe
Auch zur Hochschulmilliarde, die ÖVP-Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle für die Jahre 2013 bis 2015 angekündigt hat, äußerte sich Engl. Eine erste Verbesserung sei dadurch laut dem neuen Rektor definitiv gegeben, doch für eine nachhaltige Verbesserung müssten Beträge in dieser Größenordnung der Uni regelmäßig zufließen.
Zu den begrenzten räumlichen Verhältnissen, mit denen viele Studienrichtungen derzeit zu kämpfen haben, erwähnte Engl die Notwendigkeit seriöser Planungsgrundlagen, ohne die es kaum abzuschätzen sei, den Engpässen entsprechend gegenzusteuern.
Engl über Kooperationen und Veränderungen
Weiters wurde Engl auf eine mögliche Kooperation auf Augenhöhe mit den Pädagogischen Hochschulen angesprochen, die seiner Meinung nach allerdings an der organisatorischen Verschiedenheit der beiden Partner krankt. Abschließend äußerte sich der Rektor zu einer möglichen Umstrukturierung einzelner Fachrichtungen, über die nachgedacht werde. Im Zuge dessen wäre es beispielsweise künftig vielleicht möglich, ein breit angelegtes Grund- bzw. Bachelorstudium der Umweltwissenschaften zu beginnen, und sich erst in weiterer Folge in naturwissenschaftlicher oder sozialwissenschaftlicher Richtung zu spezialisieren, so Engl.