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Häupl verspottet Strache als "Loser"

Bürgermeister Michael Häupl während seiner Rede zum 65. Landesparteitag der Wiener SPÖ
Bürgermeister Michael Häupl während seiner Rede zum 65. Landesparteitag der Wiener SPÖ ©APA
Mit Attacken gegen die Opposition hat Bürgermeister Häupl heute den Wien-Wahlkampf inoffiziell eröffnet. FPÖ-Chef Strache ließ er ausrichten, dass er ein Loser sei. Schließlich trage dieser die Verantwortung für den Bundespräsidentenwahlkampf seiner Partei. Zugleich malte Häupl den Teufel eines geheimen Bündnisses der gesamten Opposition an die Wand.

Inoffizieller Wahlkampfauftakt der Wiener SPÖ: Beim Landesparteitag im Wiener Messezentrum eröffnete Bürgermeister Michael Häupl mit einer kampfeslustigen Rede.

“Er hat verloren, er ist ein Loser, und wir wollen Loser nicht”, sagte Häupl in Richtung FP-Chef Strache. Strache trage die Verantwortung für die Niederlage der FPÖ bei der Bundespräsidentschaftswahl. Der FPÖ-Chef wolle nur Macht und habe schon verkündet, Bundespräsident, -kanzler und Bürgermeister werden zu wollen: “Das Einzige, was ich noch nicht gehört habe, ist, dass er Erzbischof werden will, aber vielleicht kommt das auch noch.”

Größere Sorgen als der FPÖ-Chef alleine macht dem SPÖ-Chef offensichtlich die geballte Oppositionsmacht. Die jüngste Vereinbarung von ÖVP, FPÖ und Grünen über eine gemeinsame Änderung des Wiener Wahlrechts nach einem etwaigen Wahlerfolg sei hier nur der Anfang.

“Was wurde hier noch vereinbart? Das kann doch nicht nur das Wahlrecht sein”, spekulierte Häupl. Enttäuscht sei er in diesem Zusammenhang vor allem von ÖVP-Chefin Christine Marek und Grünen-Frontfrau Maria Vassilakou. Hier bahne sich aus Hass auf die Sozialdemokraten ein gemeinsames Bündnis an.

Nicht abbringen lasse er sich vom Ziel der Einführung der gemeinsamen Schule der 10 bis 14jährigen, so Häupl weiter. In Wien gebe es bereits ein entsprechendes Modell, während in den anderen Bundesländern nur Hauptschulen umgewandelt worden seien. Die Bildungspolitik der ÖVP sei “reaktionär und rückschrittlich”.

Häupl übte weiters scharfe Kritik an “Spekulanten”. In Zukunft müsse es “die Rückeroberung des Politischen durch die Politik” geben. Eine wichtige Voraussetzung dafür sei die Stabilität des eigenen Budgets. Mit den “von den Bürgern uns anvertrauten Geldern” müsse effizient umgegangen werden. Hier sei Wien vorbildlich, die Stadt zeichne – auch historisch gesehen – eine “vernünftige Finanzpolitik” aus. Wien habe im Bundesländervergleich zudem die geringste Pro-Kopf-Verschuldung, so Häupl.

Das Ziel der SPÖ bei der Wiener Gemeinderatswahl sei eine “stabile Mehrheit”. Es bedürfe “Entscheidungssicherheit in der Stadt”. Es gehe darum, dass “die Lebensqualität, wie wir sie erreicht haben, für die Zukunft fortgeschrieben werden kann”. Diese sei keine Selbstverständlichkeit – “nix is’ von selber, geschenkt wird a nix”. Es bedürfe viel Arbeit, um diese zu erhalten.

Kritik erntete Häupl wenig überraschend bei der Opposition. “Mit verzweifelter Kampfrhetorik” versuche der Bürgermeister die steigende Nervosität in seiner Partei zu kaschieren, meinte VP-Landesgeschäftsführer Norbert Walter.

Ganz Wien sei zugepflastert mit Plakaten der roten Stadträte, kritisierte BZÖ-Obmann Michael Tscharnutter. “Inhaltsleere kann man nicht einfach überkleben. Häupl “verstrache” die SPÖ, so Tscharnutter.

Häupl habe in seiner Rede “einmal mehr gezeigt, dass er als Blender ganz groß sei”, reagierte FP-Landesparteisekretär Hans-Jörg Jenewein in einer Aussendung.

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