Sowohl Faymann als auch Häupl sind hartgesottene Inselfestbesucher und waren bisher bei jeder Ausgabe dabei. Die “skurrilste” Erinnerung des Bürgermeisters an das Großevent: “Das war, als ich mir eingebildet habe, man muss eine politische Diskussion zum Kraftwerk Wien machen. Es waren mehr Leute am Podium als im Publikum.”
Auch Faymann denkt gerne an das Donauinselfest zurück – vor allem an die Premiere im Jahr 1984. “Damals war ich als junger Politiker für die Jugendbühne verantwortlich.” Damals hatten die Organisatoren Lampenfieber, wie der Bundeskanzler erzählte. Man habe sich gefragt: “Wird’s was, wird’s nichts?” Dass es etwas geworden ist, steht nun 30 Veranstaltungen später wohl außer Frage.
Großer Andrang: Häupl und Faymann am DIF
Den beiden Politikern gemein ist ihre Lieblingsbeschäftigung bei ihren Besuchen: mit den Leuten reden. So auch heute wieder. Die Besucher scharten sich um die Politiker, die für Erinnerungsfotos posierten und viele Hände schüttelten. “Es ist ein großes Familienfest”, so Faymann, der sich freute, alte Bekannte wieder zu treffen. Und Häupl meinte gut gelaunt: “Das Wetter wird ja so, wie es mir passt: Nicht so heißt wie in den letzten Tagen und nicht zu kalt.”
Beim Anschneiden der Torte dabei waren auch weitere SPÖ-Politiker: Staatssekretär Josef Ostermayer, Landesparteisekretär Christian Deutsch und Landtagspräsident Harry Kopietz, der zuletzt im “Kurier” den Vorschlag auf’s Tapet gebracht hatte, fünf Euro Eintritt beim Donauinselfest zu verlangen. Heute bekräftigte er dieses Ansinnen: “Ich glaube, dass die Ansprüche der Menschen, Künstler und technischen Ressourcen dazu geführt haben, dass es einen höheren Geldbedarf gibt.” Dass diese Idee von den Festverantwortlichen abgelehnt worden sei, sei ihm nur Recht: “Ich freue mich, dass es weiterhin ein Fest mit freiem Eintritt ist.” Jedoch müssten andere Möglichkeiten der Finanzierung gefunden werden – etwa mehr Sponsoren oder eine höhere Subvention durch die Stadt.
Donauinselfest soll weiterhin bei freiem Eintritt stattfinden
Häupl sagte, dass es “kein Denkverbot” gebe: “Vielleicht wird man sich irgendwann einmal so etwas überlegen können. Aber momentan ist nichts geplant.” Der für das Inselfest verantwortliche Landesparteisekretär Deutsch unterstrich hingegen: “Für mich ist das Thema kein Thema.” Im Vorjahr sei das Event evaluiert worden und man habe sich gegen eine Gebühr entschieden: “Ich bin sehr optimistisch, dass wir ins nächste Donauinselfest-Jahrzehnt mit freien Eintritt gehen.” Wobei dies aber auch davon abhängig sei, ob es genug Kooperationspartner gebe – das mit vier Mio. Euro budgetierte Event wird zu zwei Drittel durch Sponsoren finanziert. Er habe aber keine Sorgen, dass dies nicht der Fall sein werde.
Offizielle Eröffnung um 18 Uhr
Am Nachmittag waren schon die ersten Besucher auf der Insel unterwegs – vorwiegend, um über das Gelände zu spazieren, zu baden oder um einen Imbiss zu sich zu nehmen. Die offizielle Eröffnung erfolgt um 18.00 Uhr mittels einer Videobotschaft von Häupl. Als Höhepunkte des Auftakttages gibt es Auftritte von Amy Macdonald, der Sportfreunde Stiller, Petra Frey und Kabarett von Alfred Dorfer.