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Häupl über Olympia in Wien: "Wenn wir uns bewerben, wollen wir gewinnen"

Bürgermeister Häupl bemüht sich um die Teilnahme der Bundeshauptstadt an Olympia
Bürgermeister Häupl bemüht sich um die Teilnahme der Bundeshauptstadt an Olympia ©APA
Bürgermeister Michael Häupl will sich wie berichtet als Gastgeber um die Olympischen Sommerspiele 2028 bemühen. "Wenn wir uns bewerben, wollen wir gewinnen", so der Bürgermeister am Montag. Damit es allerdings überhaupt soweit kommen kann, müssen die Bürger bei der Volksbefragung im März erst einmal ihr mehrheitliches Okay für eine nicht gerade billige Bewerbung geben.
Olympia in Wien
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Bewerbung in den 50ern

Michael Häupl und Karl Stoss, Präsident des Österreichischen Olympischen Komitees (ÖOC), haben am Montag bei einem gemeinsamen Pressetermin kräftig die Werbetrommel für das größte Sportevent der Welt gerührt.

Häupl zur positiven Bedeutung von Olympia

Häupl betonte, dass man eine Olympia-Bewerbung sehr ernst nehme und selbstverständlich gewinnen wolle – nicht zuletzt deshalb, da die Spiele für Wien und für Österreich ein “großartiges Asset” in Sachen Image wären. Man habe zwar bereits einen hervorragenden Ruf als Kultur- und Musik-Welthauptstadt, “aber wir dürfen nicht verharren auf diesen existierenden Lorbeeren, sondern müssen in die Zukunft schauen”, mahnte das Stadtoberhaupt.

Olympia würde zudem junge Menschen dazu animieren, selbst Sport zu machen, zeigte er sich überzeugt. Was die Organisation von Großveranstaltungen bzw. die Errichtung der dafür nötigen Infrastruktur angeht, habe Wien “schon einiges zusammengebracht”, verwies Häupl etwa auf die Fußball-Europameisterschaft 2008 und den damit verbundenen Ausbau der U-Bahnlinie U2 zum Happel-Stadion.

Bewerbung müsste ÖOC abwickeln

Formal kann sich Wien gar nicht selbst um die Olympia-Austragung bewerben. Dies muss das ÖOC abwickeln. Häupl versicherte, dass man das Komitee “mit aller Kraft” unterstützen werde. Sollte es trotz allem nichts mit dem Zuschlag werden, “wird Wien nicht untergehen”, beruhigte der Bürgermeister.

Stoss freute sich über die Ambitionen Wiens und lobte die Stadt dafür, die Bürger angesichts des erwartbaren enormen Aufwands über die Bewerbung entscheiden zu lassen. Der Komitee-Präsident umriss dabei auch den Zeitplan, sollten die Wiener mehrheitlich für “Ja” votieren.

Faktoren für die Entscheidung

Demnach müssen 2019 jene Metropolen, die sich für die Spiele 2028 bewerben wollen, einen umfangreichen Fragenkatalog des Internationalen Olympischen Komitees beantworten. Im Herbst 2020 wird auf dieser Grundlage dann eine Art Shortlist von drei bis vier Städten erstellt, die infrage kommen. Ein Jahr darauf fällt dann – basierend auf nachgereichten Detailkonzepten – die Entscheidung.

Stoss zufolge würde Wien deutlich höhere Chancen für den Zuschlag haben, sollten die Spiele 2020 und 2024 nicht in Europa stattfinden. Für 2020 stehen Istanbul, Madrid und Tokio zur Wahl, entschieden wird im heurigen Herbst. Der ÖOC-Präsident verhehlte nicht den enormen Aufwand für den Großevent. London habe etwa 11,5 Mrd. Pfund (13,37 Mrd. Euro) investiert. Hier würden aber nicht nur die Stadt, sondern auch Bund und Sponsoren gefragt sein, so Stoss. Dafür erhalte man u.a. langfristige Werbewirkung.

Würde auch Bratislava eingebunden?

Geht das Votum für Wien mit “Ja” aus, so könnten im Übrigen auch Nachbarregionen in das sportliche Großvorhaben eingebunden werden, zum Beispiel die slowakische Hauptstadt Bratislava. Deren Bürgermeister Milan Ftacnik antwortete am Montag am Rande eines Pressetermins auf die Frage, ob denn grundsätzlich Interesse an einer Teilnahme bestehe: “Wir sind offen für alles.”, verwies in diesem Zusammenhang auch auf den monetären Aspekt von Olympia.

Häupl stellte am Montag in diesem Zusammenhang “höchste Kreativität bei der Finanzierungskonzeption” in Aussicht. Denn Olympia in Wien würde nicht nur mit öffentlichen Geldern finanziert werden.

(apa/red)

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