Das sagte Gerichtssprecherin Christina Salzborn am Dienstag. Die Beschuldigten bleiben damit vorerst wegen Flucht- und Tatbegehungsgefahr in der Justizanstalt Wien-Josefstadt.
Die Verdächtigen machten vor dem Richter keine Angaben, sagte Salzborn. Laut Polizei hatten alle neun bereits nach der Festnahme die Tat bestritten. Die Männer, die in Österreich Asyl beantragt hatten, waren nach monatelangen Ermittlungen am Samstag und Sonntag in verschiedenen Wohnungen und Unterkünften in Wien, Niederösterreich und der Steiermark gefasst worden – lesen Sie mehr dazu hier.
Gruppenvergewaltigung: Opfer vermutet K.o.-Tropfen
Die vergewaltigte Frau vermutet, von den Tätern mit K.o-Tropfen betäubt worden zu sein. Die 28-Jährige habe das angegeben, nachdem sie ein “starkes Blackout” gehabt habe, sagte Polizeisprecher Paul Eidenberger am Dienstag. K.o.-Tropfen konnten bei einer Blutuntersuchung jedoch nicht beziehungsweise nicht mehr nachgewiesen werden.
K.o.-Tropfen sind schwer nachzuweisen und verflüchtigen sich schnell aus dem Blut. Das Opfer war in der Silvesternacht erheblich alkoholisiert. Zum Tatzeitpunkt dürfte die Frau dem Vernehmen nach etwa zwei Promille aufgewiesen haben, was von den Tätern ausgenutzt wurde. Physische Verletzungen wurden bei der deutschen Staatsbürgerin nach Polizeiangaben nicht festgestellt.
Neun Iraker in Haft
Seit wann genau sich die neun am Wochenende festgenommenen Iraker in Österreich aufhalten, war noch Gegenstand von Erhebungen. Die Beschuldigten im Alter zwischen 21 und 47 Jahren hatten jedenfalls alle Asyl beantragt, bei einigen wurde der Asylstatus bereits anerkannt.
Einige der Männer wurden wenige Monate vor der Tatnacht in Österreich registriert. Bei einem Beschuldigten erfolgte der erste Eintrag ins Fremdenregister Ende Mai 2015. Zwei weitere erhielten ihren Fremdenpass Mitte September beziehungsweise Ende Oktober 2015. Ein Verdächtiger wurde überhaupt erst nach der Tat erstmals erfasst, sein Fremdenpass datiert auf den 21. März 2016.
(APA)