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Gruppe 80 gibt Zusatzvorstellung von "Lumpazivagabundes" in Wiener Gasthaus

Die Gruppe 80 lebt weiter.
Die Gruppe 80 lebt weiter. ©pixabay.com (Sujetbild)
Die ehemaligen Mitglieder der Gruppe 80 geben am Samstag, den 2. Dezember, eine Zusatzvorstellung ihrer "Lumpazivagabundus"-Aufführung im Gasthaus Lechner in Wien-Alsergrund.

Es ist ein praktisch nicht beworbener Geheimtipp in Wiens Theaterszene, doch die Mundpropaganda wirkt so gut, dass für kommenden Samstag noch rasch eine Zusatzvorstellung eingeschoben werden musste: Die “Lumpazivagabundus”-Aufführungen von ehemaligen Gruppe 80-Mitgliedern im Gasthaus Lechner inWien-Alsergrund sind Kult. Und sie bieten eine einzigartige Atmosphäre. Nestroys “liederliches Kleeblatt”, der Tischler Leim, der Schneider Zwirn und der Schuster Knieriem, drei Gesellen, die das Leben mehr lieben als die Arbeit, stolpern in die Schankstube des alten Gasthauses, in dem die Zeit seit Jahrzehnten stillzustehen scheint, und wo sie schon von der an den Wirtshaustischen und vor der Schank positionierten Fangemeinde (sogar aus Vorarlberg waren am gestrigen Mittwoch Besucher angereist) ungeduldig erwartet werden. Im Wechselspiel mit den auch nicht auf den Mund gefallenen Wirtsleuten entwickelt sich die stark gestraffte Handlung der Zauberposse und verzaubert bei dem folgenden Stationendrama durch die Gaststuben mühelos das Publikum.

Mitglieder der ehemaligen Gruppe 80 spielen Nestroy

Die ehemaligen “Theater Gruppe 80”-Prinzipale Helmut Wiesner und Helga Illich, die 2005 angesichts der Wiener Theaterreform das Handtuch warfen und das von ihnen zum Theatersaal adaptierte ehemalige Pornokino in der Gumpendorfer Straße an Jüngere übergaben (heute wird es als TAG von Gernot Plass und Ferdinand Urbach geleitet), versammeln seit ein paar Jahren regelmäßig Mitglieder des ehemaligen Stammensembles wie Gabriela Hütter, Dieter Hofinger und Alfred Schedl, um – musikalisch begleitet von dem kongenialen Wienerlied-Duo Maria Stippich und Helmut Th. Stippich – mit sichtbarer Spielfreude in alter Verbundenheit einen durch und durch Wienerischen “Lumpazi” auf die Wirtshausbretter zu bringen. Schließlich lagen die 37 Jahre zurückliegenden Anfänge der Gruppe auch im Wirtshaus: In der “Kulisse” spielte man Nestroys “Talisman”.

Theateraufführungen als Geheimtipp

Dass die Liebhaber-Aufführungen dieser verschworenen Gemeinschaft ein funkelnder Stern inmitten der stagnierenden Wiener Off-Szene sind, belegen mittlerweile auch begeisterte Kritiken in “Der Standard” und sogar in der deutschen Wochenzeitung “Die Zeit”. Auch die Aufführung am 2. Dezember dürfte wieder rappelvoll werden. Und wer auch den Jahresausklang nostalgisch beginnen möchte, für die spielen Wiesner und seine Freunde am 31. Dezember ein Revival des legendären Jandl-Abends “Humanisten”. Im Gasthaus Lechner liegen die Reservierungslisten bereits auf.

APA/Red.

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