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Grüne wollen günstiges "Österreich-Ticket" für alle Öffis

Die Wiener Jahreskarte soll als Vorbild für die Bundesländer dienen.
Die Wiener Jahreskarte soll als Vorbild für die Bundesländer dienen. ©Wiener Linien/ Johannes Zinner
Öffi-Fahren ist derzeit ein wichtiges Thema im Nationalratswahlkampf. Während die SPÖ das Top-Jugendticket ausweiten möchte, wollen die Grünen ein preiswertes "Österreich-Ticket" für alle Öffis. Außerdem soll für die Bundesländer die 365 Euro-Jahreskarte aus Wien als Vorbild dienen.
Freifahrt im Wahlprogramm

Die Grünen treten laut “Wiener Zeitung” nicht nur für ein 60-Euro-Ticket für Jugendliche ein, sondern auch für ein “Österreich-Ticket” für Erwachsene um 1.095 Euro. Für ein solches “Österreich-Ticket” (um 1.490 Euro) hatte sich im Wahlkampf 2008 schon die ÖVP stark gemacht, es scheiterte allerdings am knappen Budget.

Österreich-Ticket um 1.095 Euro

Das jetzt von den Grünen propagierte “Österreich-Ticket” sollte für 1.095 Euro jährlich die Benutzung aller öffentlichen Verkehrsmittel im ganzen Land ermöglichen. Außerdem wollen die Grünen für jedes Bundesland eine Jahreskarte um 365 Euro und für Pendler Tickets um 730 Euro für zwei Bundesländer. Damit nehmen die Bundes-Grünen eine Anleihe in Wien. Dort waren die Grünen 2010 mit der Forderung nach einer billigeren Jahreskarte in die Wahl gezogen. Die rot-grüne Stadtregierung setzte dies auch um – aber nur zum Teil: Statt der von den Grünen beworbenen 100 Euro kostet das Jahresticket in Wien jetzt 365 Euro.

SPÖ will Top-Jugendticket ausweiten

Wie berichtet hat auch die SPÖ das Thema Öffi-Freifahrt ins Wahlprogramm aufgenommen. Man wolle jedoch nicht die generelle Freifahrt für alle Jugendlichen in öffentlichen Verkehrsmitteln, sondern das existierende Top-Jugendticket österreichweit auf Studierende ausweiten, wird betont. Im SPÖ-Wahlprogramm werde also gefordert, das Modell, das im Verkehrsverbund Ostregion bereits umgesetzt sei, auf alle österreichischen Verkehrsverbünde auszudehnen.

Keine generelle Öffi-Freifahrt

Die Kosten dafür würden, so Josef Cap, rund 127 Millionen Euro ausmachen – und wären damit “weit von den in Umlauf gebrachten Fantasiezahlen entfernt”. ÖVP-Familienminister Reinhold Mitterlehner hatte sich zuvor in einer Aussendung gegen die “Idee der SPÖ” gewandt, “dass Schüler, Lehrlinge und Studenten künftig für öffentliche Verkehrsmittel nichts mehr zahlen sollen”, und die Kosten dafür mit 1,7 Milliarden Euro beziffert. Mit 127 Millionen Euro zusätzlichen Kosten veranschlagte der Minister die Ausweitung auf Studenten, die angegangen werden solle, sobald das Modell des Verkehrsverbundes Ostregion (60 Euro-Ticket für ein Jahr auf allen Strecken) für Schüler und Lehrlinge in ganz Österreich eingeführt ist. Für Schüler und Lehrlinge werden derzeit laut Mitterlehner jährlich 400 Millionen Euro aus dem Familienlastenausgleichsfonds gezahlt. (APA)

Mehr Berichte rund um die Nationalratswahl 2013 finden Sie in unserem Special.

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