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FPÖ-Spitzenkandidat H.C. Strache im Interview zur Nationalratswahl

FPÖ-Spitzenkandidat stand im Vienna.at-Interview vor der Nationalratswahl 2013 Rede und Antwort.
FPÖ-Spitzenkandidat stand im Vienna.at-Interview vor der Nationalratswahl 2013 Rede und Antwort. ©APA
 Vor der NR-Wahl baten wir die Spitzenkandidaten zum Interview. Was sich FPÖ-Spitzenkandidat H.C. Strache von der anstehenden Wahl im Herbst erwartet, lesen Sie hier.

Vienna Online: Wie lautet das Wahlziel ihrer Partei für die Nationalratswahl 2013?

FPÖ-Spitzenkandidat H.C. Strache: Ich möchte das gute Ergebnis der letzten Nationalratswahl weiter ausbauen und die 20-Prozent Marke deutlich überspringen.

Vienna Online: Was war Ihr Anreiz Politiker zu werden? Und haben Sie bisher etwas verändern können?

Strache: Ich wollte mich schon immer direkt in Entscheidungsfindungen einbringen und nicht passiv dabei zusehen, wie Rot und Schwarz das Land mehr schlecht als recht regieren. Es ist mir gelungen, die Intrige zur Vernichtung der FPÖ durch die Gründung des jetzt bereits gescheiterten BZÖ zu vereiteln und die FPÖ und ihre Inhalte wieder ganz nach vorne zu bringen.

Vienna Online: Wie nutzen Sie das Internet und soziale Medien im Wahlkampf?

Strache: Ich bin sehr oft mit meinem Smartphone im Netz und poste dort im Gegensatz zu den anderen Politikern vor allem selbst. Mit fast 140.000 Fans auf meiner Seite erreiche ich damit auch sehr viele Menschen im Land direkt.

Vienna Online: Was sind die wichtigsten Eckpunkte in Ihrem Programm?

Strache: Ich möchte, dass sich unsere Politik wieder primär mit den Problemen der Menschen hier im Land beschäftigt, anstatt unser Geld spekulierenden Finanzhaien und den Regierungen von Pleitestaaten in den Rachen zu werfen. Wir haben eine massive Entwertung bei Leistungen wie dem Pflegegeld oder der Familienbeihilfe und gleichzeitig eine extrem hohe Steuer- und Abgabenquote. Statt Gastarbeitern kommen immer mehr Gastarbeitslose ins Land. Ich möchte die Dinge wieder ins richtige Lot rücken und habe keine Angst, mich dazu einigen Herrschaften in den Weg zu stellen.

Vienna Online: Welche Ihrer Themen sind besonders auf ältere bzw. jüngere Generationen abgestimmt?

Strache: Ich möchten nicht, dass unser Bildungssystem zusammenbricht, weil es Klassen gibt, in der die Mehrheit der Kinder unsere Sprache nicht beherrscht. Wer unseren Kinder Zukunft geben will, der muss exzellente Bildung und erstklassige Ausbildung zur Verfügung stellen. Die Schule ist kein Versuchslabor für Zuwanderungsfantasien. Die Teilnahme am Unterricht bedingt das Beherrschen der Unterrichtssprache. Und was unsere ältere Generation anbelangt, so wurden die Pensionen im Rahmen einer Salamitaktik gekürzt. Viele Menschen, die ein Leben lang gearbeitet haben, bekommen kaum mehr Geld als jene, die bereits in sehr jungen Jahren Mindestsicherung in Anspruch nehmen. Wir bekämpfen daher die Altersarmut. Pensionen müssen real erhöht werden und beim Pflegegeld benötigen wir endlich eine echte Inflationsabgeltung.

Vienna Online: Unterscheidet sich der Wahlkampf in Wien von den anderen Bundesländern?

Strache: Nur in organisatorischer Hinsicht. Die Wahlwerbung in einer Großstadt ist etwas anders organisiert als in kleineren Gemeinden. In Wien gibt es sehr viele Bürgerstandlaktionen und Besuche von Gemeindebauten, in anderen Bereichen Österreichs setzen wir sehr stark auf Hausbesuche und auf das Treffen von Menschen bei geselligen Veranstaltungen.

Vienna Online: Wenn Sie ein Thema umsetzen könnten, dass die Lebensqualität in Wien verbessert, welches wäre das?

Strache: Ich würde zunächst die unverschämten Gebührenerhöhungen zurücknehmen, die Rot-Grün den Wienern zugemutet hat.

Vienna Online: Welche Koalition wäre für Sie ein „Albtraum”?

Strache: Rot-Schwarz-Grün wäre eine Fortsetzung der gescheiterten Koalition mit den Grünen als willfährige Lebensverlängerer. Das würde Österreich sicher nicht gut tun.

Vienna Online: Großes Thema derzeit: Sind Sie für eine Offenlegung der Politikergehälter? Und würden Sie ihre Gehalt schon vorab verraten?

Strache: Ja sicher. Hier sind alle Politikergehälter aufgelistet: http://de.wikipedia.org/wiki/Politikergehälter_(Österreich). Ich bin Klubobmann im Nationalrat.

Vienna Online: Wie lautet Ihre Prognose für die Nationalratswahl 2013?

Strache: Rot und Schwarz werden jeweils das schlechteste Ergebnis seit Bestehen dieser Parteien einfahren. Aufgrund meiner bisherigen Erlebnisse im Wahlkampf glaube ich außerdem, dass es eine Überraschung geben könnte, die abseits der bisherigen Prognosen liegt. Allerdings werden sich die jetzigen Regierungsparteien darüber nicht besonders freuen.

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