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Filmmonat November mit 007, Fluchterfahrungen, Bergabenteuer und Kinderfilme

Filmmonat November: Fluchterfahrungen, Bergabenteuer und Kinderfilme
Filmmonat November: Fluchterfahrungen, Bergabenteuer und Kinderfilme ©APA
Im November ist wieder einiges los auf den österreichischen Leinwänden. Noch bis 5. November beherrscht die Viennale das heimische Kinogeschehen, dann übernimmt nahtlos 007.

Der teils in Österreich gedrehte 24. Bond-Film “Spectre” mit Christoph Waltz als Bösewicht Oberhauser ist neben dem letzten “Tribute von Panem”-Teil der große Blockbuster des Filmmonats November. Abseits des Mainstream heißt es bei Festivals und Filmreihen “Land in Sicht” oder auch “Berg Heil!”.

Der Fimmonat November

Im Bild Sein – Psychoanalytische Annäherungen an den Animationsfilm in Wien (ab 3. November): Das Sigmund Freud Museum in Wien und das Tricky Women Festival laden in Kooperation mit dem Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaften der Universität Wien zu einer Reihe mit Animationsfilmen über das Unaussprechliche. Vier Filmabende stehen bei freiem Eintritt unter unterschiedlichen Schwerpunkten, den Anfang machen Klassikerinnen des Animationsfilms am 3. November und Filme zum Thema Eigen- und Fremdwahrnehmung im Rahmen der Vienna Art Week am 17. November.

LUX Filmtag im Metro Kinokulturhaus (6. November): Seit 2007 zeichnet das Europäische Parlament mit dem Lux-Preis Filme aus, die die Werte der europäischen Identität und die kulturelle Vielfalt Europas widerspiegeln oder den Blick für den EU-Integrationsprozess öffnen. Auch heuer sind die drei Finalisten im Vorfeld der Entscheidung im Dezember bei einem Gratis-Filmtag im Metro Kinokulturhaus zu sehen: In Kooperation mit der Viennale werden am 6. November ab 16.00 Uhr “Mustang” von Deniz Gamze Ergüven, “Mediterranea” von Jonas Carpignano und “Urok” von Kristina Grozeva und Petar Valchanov gezeigt.

Freeride Filmfestival im November

Freeride Filmfestival Tour (7. bis 12. November): Mit ausgewählten Filmen und ihren Protagonisten tourt das Freeride Filmfestival im November durch sechs Städte. Der Auftakt wird am 7. November in Innsbruck, der Abschluss nach Stopps in Polen und Deutschland am 12. November im Wiener Gartenbaukino begangen. Die Athleten aus den Filmen, darunter der heimische Freerider Matthias Haunholder und der Snowboarder Flo Orley, sind live bei jeder Station für Interviews auf der Bühne dabei.

Land in Sicht im Metro Kinokulturhaus (9. November bis 4. Dezember): Das Metro Kinokulturhaus setzt aus aktuellem Anlass den medial verbreiteten, “unendlichen Flüchtlingsbilderströmen” ausgewählte Gegenbilder entgegen: Filme über Flucht, Not und Vertreibung werden unter dem Titel “Land in Sicht” versammelt und Schwerpunkte auf österreichische Filme von “Macondo” über “Little Alien” bis “Lampedusa im Winter”, die Riahi-Brothers (“Everyday Rebellion”) und Regisseur Goran Rebic gelegt. Verwoben werden die Geschichten im Rahmen des “Open Archive”-Projekts mit einer Reihe von Aufnahmen von teils am Filmarchiv-Hauptstandort Augarten untergebrachten Flüchtlinge aus Syrien, Afghanistan und dem Irak.

Bergabenteuer im Kino

Bergfilmfestival Mountainfilm Graz (10. bis 14. November): 126 Beiträge aus dem Bereich Berg- und Naturfilm stehen beim diesjährigen Grazer Mountainfilm-Festival auf dem Programm. In vier Kategorien – “Alpinismus & Expeditionen”, “Sport in Berg- & Naturräumen”, “Natur & Umwelt” und “Menschen & Kulturen” – werden im Dom im Berg, im Schubertkino und im Congress Outdoor-Filmproduktionen in Anwesenheit ihrer Protagonisten gezeigt. Zum Abschluss werden unter allen Beiträgen der mit 5.000 Euro dotierte Grand Prix Graz und in den einzelnen Kategorien die Kamera Alpin in Gold (3.000 Euro) vergeben.

Manoel de Oliveira – Die Musik der verschwundenen Dinge im Österreichischen Filmmuseum (13. bis 30. November): Er suchte in der Filmbranche seinesgleichen: Bis zu seinem Tod im stolzen Alter von 106 Jahren in diesem Frühjahr war Manoel de Oliveira filmisch tätig, legte in jüngsten Werken den Finger in die Wunde der Krise in seiner verarmenden Heimat. Die Viennale hat dem portugiesischen Ausnahmeregisseur heuer eine Hommage gewidmet, das Filmmuseum zeigt die von Pedro Costa ausgewählten Filme nun erneut und ergänzt sie durch weitere Hauptwerke. Insgesamt 25 Kurz- und Langfilme stehen auf dem Programm, wobei an den beiden Auftakttagen Jose Manuel Costa, Direktor der die Schau unterstützenden Cinemateca Portuguesa, für Einführungen und Gespräche zu Gast sein wird.

Internationales Kinderfilmfestival in Wien

Transition International Queer Minorities Film Festival in Wien (13. bis 20. November): Im Wiener Top Kino und Schikaneder Kino widmet sich zum vierten Mal ein eigenes Filmfestival Menschen, die auf dem Weg zu Gleichstellung und Akzeptanz einige Hürden zu überwinden haben. Homo- und bisexuelle sowie transidente Menschen, Migranten und Minderheiten stehen im Fokus des International Queer Minorities Film Festivals (IQMF), das heuer unter dem Titel “Transition” verspricht, “größer und interaktiver denn je” zu sein. Das Programm wurde noch nicht veröffentlicht.

Internationales Kinderfilmfestival in Wien (14. bis 22. November): Zum bereits 27. Mal präsentiert das Internationale Kinderfilmfestival in Wien ein Programm, bei dem die Kleinsten große Augen machen. 16 Filme aus aller Welt, darunter zwölf österreichische Erstaufführungen, werden im Cine Center, im Cinemagic und im Votiv Kino gezeigt und vielfach live deutsch eingesprochen. Als Eröffnungsfilm fungiert der erste Spielfilm des im April 106-jährig verstorbenen portugiesischen Regisseurs Manoel de Oliveira: “Aniki Bobo – Raus bist du” aus dem Jahr 1942 ist laut Festival nicht nur ein Juwel der europäischen Filmgeschichte, sondern “auch ein klassisches Beispiel für einen Kinderfilm, bei dem Erwachsene (fast) keine Rolle spielen”.

Vienna Art Week

YOUKI Jugend Medien Festival Wels (17. bis 21. November): Unter einem neuen Leitungsteam präsentiert das oberösterreichische Jugendfilmfestival auch heuer eine Auswahl des internationalen Nachwuchsfilms. Für Sebastian Höglinger und Peter Schernhuber, die das Festival nach sechs Jahren in Richtung Diagonale-Intendanz verlassen, haben die langjährigen Mitarbeiter Laura-Lee Röckendorfer und Boris Schuld übernommen. Das vollständige Programm ist noch nicht veröffentlicht, mit “Beyond Time and Space” aber bereits ein Themenschwerpunkt bekannt, in dessen Rahmen u.a. Teile der heimischen Webserie “Endzeit” von Anna und Jan Groos im Kino gezeigt werden. Ergänzt wird das Filmprogramm traditionell mit Workshops, Medienprojekten, Vermittlungsprogrammen und Konzerten.

Filmfestival des Studio for Propositional Cinema im Rahmen der Vienna Art Week (18. bis 20. November): Das in Düsseldorf ansässige Kollektiv Studio for Propositional Cinema veranstaltet im Rahmen der Vienna Art Week 2015 ein Filmfestival im mumok kino. Unter dem Namen “We Are a Parasite on the Institution of Cinema, an Institution of Parasites” ist keine reine Abfolge von Screenings zu erwarten, vielmehr stehen Performances von u.a. Peter Miller, eine skulpturale Installation von Keren Cytter und die Uraufführung von Jan Bonnys neuem Film “Single” über den gleichnamigen legendären Düsseldorfer Nachtclub auf dem Programm.

Retrospektive und Werkschau in Wien

Retrospektive Laura Poitras im Metro Kinokulturhaus (19. bis 21. November): Bei den Enthüllungen des Whistleblowers Edward Snowden spielte Laura Poitras eine Schlüsselrolle. Für ihren daraus resultierenden Dokumentarfilm “Citizenfour” sollte sie heuer einen Oscar gewinnen. Tatsächlich stellte der Film den Abschluss ihrer Trilogie über die Auswüchse im Kampf gegen den Terror seit dem 11. September dar. Im Metro sind neben “Citizenfour” auch die beiden Vorgängerfilme, die Oscar-nominierte Anti-Irakkriegs-Doku “My country, my country” (2006) sowie “The Oath” (2010) über das Gefangenenlager in Guantanamo, zu entdecken.

Bergfilmfestival Salzburg (19. November bis 4. Dezember): Beim nunmehr 22. Bergfilmfestival Salzburg heißt es heuer “back to the roots”, steht im Salzburger Filmkulturzentrum Das Kino doch jenes Gebirge im Zentrum, in dem die Festivalmacher selbst die meiste Zeit des Jahres unterwegs sind: die Alpen. Eröffnet wird der Reigen aus Filmen und Vorträgen jedoch mit einem Filmprogramm zur Region Nepal, bei dem auch der preisgekrönte Dokumentarfilm “Sunakali” über ein westnepalesisches Frauenfußballteam auf dem Weg zur nationalen Meisterschaft.

Werkschau der Filmakademie Wien (25. und 26. November): Ende November präsentiert die Filmakademie Wien in Form einer Werkschau heuer erstmals “eine geballte Ladung an österreichischem Nachwuchsfilm”. Im Wiener Gartenbaukino und im Filmcasino zeigen die Studenten ihre aktuellen Arbeiten und laden zu Filmgesprächen und Podiumsdiskussionen.

(APA)

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