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Expertin warnt: Wien hat mittlerweile zu viele Hotelbetten

Auch in den kommenden Jahren werden weitere Hotels in Wien eröffnet.
Auch in den kommenden Jahren werden weitere Hotels in Wien eröffnet. ©APA
In den vergangenen zwei Jahren sind in Wien bis zu 58.000 Hotelbetten hinzugekommen, zahlreiche neue Hotels haben eröffnet. Experten meinen: Wien hat zu viele Hotelbetten. Verbesserung ist nicht in Sicht, denn 26 weitere Hotels befinden sich in Bau oder Planung.
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Für die bereits ansässigen Hoteliers wird mit jeder neuen Hoteleröffnung in Wien das Stück vom Touristenkuchen damit zusehends kleiner. “So ist die Wirtschaft und so ist das Wirtschaftsleben, aber ein derartiger Anstieg in Wien tut der Preisentwicklung nicht gut”, sagte die neue Präsidentin des österreichischen Hotelverbands (ÖHV) Michaela Reitterer.

Zu viele Hotelbetten in Wien

 Im Jahr 2012 habe ein Großteil des Bettenzuwachses mit einem Nächtigungsplus von 7,5 Prozent gegenüber dem Jahr davor abgefangen werden können. Doch insgesamt steigen die Nächtigungszahlen weniger stark als die Anzahl der Betten.

Die ungebremste Entwicklung neuer Hotels sieht Reitterer daher kritisch: “Das ist kein Hospitality-Business mehr, sondern ein Immobilien-Business – es sind nicht mehr die Hoteliers, die bauen, und wir warnen nach wie vor vor dem Phänomen Prag.”

26 neue Hotels in Planung

Im vergangenen Jahr habe sich Wien zwar etwas gefangen und die Preise seien wieder nach oben gegangen. Das Problem seien aber auch die Kosten, die deutlich kräftiger zugelegt hätten als die Zimmerpreise, räumte ÖHV-Sprecher Martin Stanits ein. Hier schlagen insbesondere die höheren Energie- und Lohnkosten zu Buche. In Wien sind den Angaben zufolge in den vergangenen zwei Jahren 50.000 bis 58.000 Betten dazugekommen. Weitere 26 Hotels seien in Wien im Moment in Bau oder Planung. Allein am Zentralbahnhof sind 3.000 bis 4.000 neue Betten projektiert.

Hotelprojekte sind attraktiv

Für externe Investoren ist ein Hotelprojekt in Wien laut ÖHV-Präsident Gregor Hoch ein Immobilienbusiness – die Trennung von Eigentümer- und Betriebsgesellschaft gebe es sehr häufig. “Geld sicher anlegen in Immobilien ist im Moment der große Deal, einen Hotelier als Mieter nehmen ist im Moment der zweite große Deal.”

Hotelbetreiber seien naturgemäß langfristig sehr gute Mieter, die auf die Immobilie gut schauten, damit es auch der letzte Gast noch schön habe, ergänzte Reitterer. (APA)

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